Der Jurist Hansjörg Schmutzler (68) wird ab 1. November erster Landesbeauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Mecklenburg-Vorpommern. Die Landesregierung habe den früheren Abteilungsleiter im Schweriner Justizministerium am Dienstag in das Ehrenamt berufen, teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach der Kabinettsitzung in Schwerin mit. »Jüdisches Leben gehört zu unserem Land«, betonte sie.
Er wolle die Anliegen der Juden aufnehmen und gemeinsam überlegen, wie die Präsenz jüdischen Lebens in der Öffentlichkeit verbessert werden kann, sagte Schmutzler. Schwesig unterstrich, sie empfinde die Arbeit der jüdischen Gemeinden als große Bereicherung. Jeder Form von Antisemitismus, Hass und Gewalt gegen Juden müsse entschieden entgegengetreten werden. Juden dürften keine Angst und Gewalt erleben.
JUSTIZMINISTERIUM Der Antisemitismus-Beauftragte wird dem Justizministerium zugeordnet. Eine hauptamtliche Sachbearbeiterin soll ihn bei seiner Arbeit unterstützen. Schmutzler war ab 2007 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Dezember 2016 Abteilungsleiter im Schweriner Justizministerium. Zuletzt war ihm auch das Referat für die Angelegenheiten der Kirchen und der religiösen Gemeinschaften zugeordnet.
Der Antisemitismus-Beauftragte wird dem Justizministerium zugeordnet.
Im Nordosten gibt es zwei jüdische Gemeinden in Rostock und Schwerin. Nach Angaben von Landesrabbiner Yuriy Kadnykov haben sie zusammen mehr als 1100 Mitglieder. In rund der Hälfte der 16 Bundesländer wurden inzwischen Antisemitismus-Beauftragte berufen.
Auf Bundesebene wurde 2018 das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus eingerichtet. Seit dem 1. Mai 2018 hat Felix Klein dieses Amt inne. epd