Ghassan Hage

Max-Planck-Institut beschäftigt Israel-Hasser

Blick auf das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Archivfoto) Foto: picture-alliance/ ZB

Das renommierte Max-Planck-Institut hat wohl seit April 2023 in Halle einen australischen Gastprofessor beschäftigt, der seit Jahren antisemitische Hetze verbreitet, wie die »Welt am Sonntag« berichtet. Der libanesisch-stämmige Ethnologe Ghassan Hage wurde von der Akademiker-Plattform »The Conversation« zum »bedeutendsten intellektuellen Kommentator des multikulturellen Australien« gekürt und sollte wohl auch eine Zier für das Max-Planck-Institut werden.

Doch wenn es um Israel geht, verfällt Hage in alte, antisemitische Denkmuster. Am 11. Dezember schrieb er etwa auf X: »Die Israelis sagen gern, dass sie in Gaza das machen, was die Alliierten in Dresden gemacht haben. Die Alliierten haben nie versucht, die Menschen in Dresden zu demütigen. Israelische Gewalt ähnelt in der Hinsicht viel mehr der antisemitischen Nazi-Gewalt mit ihrer zerstörerischen Kraft und ihrem Wunsch zu demütigen. Sie ähnelt der Nazi-Gewalt auch in ihrer Vulgarität.«

»Widerstand gegen koloniale Siedlergewalt«

Die brutalen Massaker der Hamas bezeichnete Hage lediglich als »Widerstand« gegen »koloniale Siedlergewalt«. Viel mehr noch: Im Angesicht der Massaker wurde er von der Muse geküsst. »Die Palästinenser, wie alle kolonisierten Völker, beweisen noch immer, dass ihre Fähigkeit zum Widerstand endlos ist. Sie graben nicht nur Tunnel. Sie können über Mauern fliegen«, dichtete er am 7. Oktober auf seinem privaten Blog.

Der »Welt am Sonntag« zufolge schrieb der Ethnologe am 24. Dezember auf X, dass »die Zionisten mit ihrer Siedlergewalt« zu den »wilden Bestien des Westens« würden. Die Tweets wurden mittlerweile gelöscht, doch ein anderer, nur wenige Tage später veröffentlichter Post ist noch immer zu sehen.

Darin schreibt Hage, er habe keinen Zweifel daran, dass Israel aufhören werde, »als jüdischer Staat« zu existieren. Der Staat werde sich entweder wieder in das auflösen, was er »als Palästina« gewesen sei: ein Ort der multireligiösen Koexistenz. Falls das nicht eintrete, werde Israel weiterhin ein »sich überlegen fühlender Schläger« sein, der das palästinensische Volk und seine arabischen Nachbarn zerstöre und erniedrige. »In diesem Szenario wird das Ende für niemanden nett werden«, prophezeit der Professor.

Ghassan Hages Hass auf Israel ist seit Jahren öffentlich dokumentiert. Schon im April 2016 erklärte er in einem Essay, warum er die antisemitische BDS-Bewegung unterstützt. Das Max-Planck-Institut war offensichtlich dennoch von den Recherchen der »Welt am Sonntag« überrascht. Das Institut teilte mit, den Sachverhalt aktuell zu prüfen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Hage ignorierte Anfragen der Reporter, äußerte sich aber auf X zu dem Artikel: »Das ist ein Artikel voller Halbwahrheiten, Lügen und schleimigen Anspielungen. Ich würde solche Leute niemals mit einer Antwort würdigen. Das sind keine Intellektuellen, das sind ideologische Auftragsmörder.« nko

Dubai

Iran weist Verantwortung für Tötung eines Rabbiners zurück

Nach dem Fund der Leiche eines israelischen Rabbiners fällt der Verdacht schnell auf den Iran. Teheran nimmt Stellung

 25.11.2024

Krieg in der Ukraine

Bericht: Söldner aus Jemen helfen Russland im Ukraine-Krieg

Russland soll angeblich jemenitische Huthi-Milizen für den Krieg gegen die Ukraine rekrutieren

von Günther Chalupa, Holger Mehlig  25.11.2024

München

Bayerns Ministerpräsident Söder übt scharfe Kritik am Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

»Das Gericht hat sich massiv selbst beschädigt«, betont der CSU-Politiker - und gab eine klare Antwort auf die Frage, ob Netanjahu auf deutschem Boden verhaftet werden sollte

 24.11.2024

Gemeinden

Blick auf ein besonderes Jahr

Die Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagte in München. Für große Begeisterung im Saal sorgte die Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder

von Katrin Richter  24.11.2024

Vereinte Arabische Emirate

Chabad-Rabbiner in Dubai vermisst

Berichten zufolge könnte der Rabbiner durch den Iran entführt oder ermordet worden sein

 24.11.2024

Kriminalität

»Schwachkopf«-Post zu Habeck: Jetzt melden sich die Ermittler zu Wort

Ein Mann soll Wirtschaftsminister Habeck im Netz beleidigt haben. Dass dann die Polizei zu Besuch kam, sorgte nicht nur im Umfeld des Vizekanzlers für Verwunderung. Die Ermittler liefern Erklärungen

von Frederick Mersi  22.11.2024

Antisemitismus

Polizei sucht nach Tatverdächtigem vom Holocaust-Mahnmal

Der Mann soll einen volksverhetzenden Text in das dortige Gästebuch geschrieben haben

 22.11.2024

Debatte

Theologen werfen Papst einseitige Sicht auf Nahost-Konflikt vor

Ein Schreiben von Papst Franziskus zum Nahost-Krieg enthalte einen »blinden Fleck im Denken«

 22.11.2024

Debatte

CDU-Ministerpräsident verurteilt Haftbefehl gegen Netanjahu

»Völlig ausgeschlossen, dass ein demokratisch gewählter Ministerpräsident aus Israel auf deutschem Boden verhaftet wird, weil er sein Land gegen Terroristen verteidigt«

 22.11.2024