Berlin

Mathias Döpfner erhält Leo-Baeck-Preis

Foto: dpa

Mathias Döpfner wird mit dem Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Der Vorstandsvorsitzende des Medienunternehmens Axel Springer werde für sein jahrzehntelanges Engagement für die jüdische Gemeinschaft und für den jüdischen Staat gewürdigt, teilte der Zentralrat der Juden mit.

Die Ehrung findet am 16. Mai in Berlin statt. Die Laudatio hält Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses.

Verantwortung »Mathias Döpfner hat die Bekämpfung des Antisemitismus zu seinem persönlichen Anliegen gemacht«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster zur Begründung der Preisverleihung. »Er ist ein echter Freund Israels, der Deutschland nicht aus dessen historischer Verantwortung gegenüber dem jüdischen Staat entlässt.«

In Zeiten, in denen Judenhass in Form von überzogener Kritik an Israel zur Mode geworden sei, zeige Döpfner Haltung und »stemmt sich gegen den Mainstream«, so Schuster weiter. Mit seinen scharfen und sprachlich brillanten Analysen stoße Döpfner in Deutschland regelmäßig wichtige Debatten an.

»Er ist ein echter Freund Israels«, sagt Josef Schuster.

Der 56 Jahre alte Manager Mathias Döpfner steht seit 2002 an der Spitze des Berliner Verlagshauses Axel Springer. Der studierte Musikwissenschaftler und frühere »Welt«-Chefredakteur ist zudem seit 2016 Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

Gemeinschaft Für seinen Einsatz für die jüdische Gemeinschaft und den jüdischen Staat erhielt er 2014 den Europäischen B’nai-B’rith-Preis und 2016 den Arno-Lustiger-Ehrenpreis. In einem Meinungsbeitrag für die Welt bezeichnete sich Döpfner selbst als »nichtjüdischer Zionist«.

Der Leo-Baeck-Preis erinnert an Rabbiner Leo Baeck (1873–1956), der ein bedeutender Vertreter des liberalen Judentums seiner Zeit war. Mit der Auszeichnung ehrt der Zentralrat der Juden seit 1957 Persönlichkeiten, die sich für die jüdische Gemeinschaft eingesetzt haben. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

Preisträger Bisherige Preisträger sind unter anderen die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider.

2018 erhielt der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert den Preis. Zuvor wurde im Jahr 2015 dem Grünen-Politiker Volker Beck der Preis verliehen. ja

Debatte

Nach Eklat in Darmstadt: Felix Klein vermisst hassfreien Raum für palästinensisches Leid

Antisemitismusbeauftragter: Verständnis für palästinensisches Leid wird vereinnahmt

 20.12.2024

Meinung

Der AfD-Claqueur

Elon Musk hat sich als Unterstützer der AfD geoutet. Das sollte seinen Anhängern in Deutschland eine Warnung sein

von Michael Thaidigsmann  20.12.2024

Meinung

Der PEN Berlin und die Feinde Israels

In der Schriftstellervereinigung konnte eine Resolution BDS-naher Autoren gerade noch abgewendet werden. Alles gut also? Nicht wirklich

von Lorenz S. Beckhardt  20.12.2024

Hessen

Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde

Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024 Aktualisiert

Debatte

Darmstadt: Jetzt meldet sich der Pfarrer der Michaelsgemeinde zu Wort - und spricht Klartext

Evangelische Gemeinde erwägt Anzeige wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt

 19.12.2024

Hessen

Nach Judenhass-Eklat auf »Anti-Kolonialen Friedens-Weihnachtsmarkt«: Landeskirche untersagt Pfarrer Amtsausübung

Nach dem Eklat um israelfeindliche Symbole auf einem Weihnachtsmarkt einer evangelischen Kirchengemeinde in Darmstadt greift die Landeskirche nun auch zu dienstrechtlichen Maßnahmen

 19.12.2024

Roman Schwarzman

Holocaust-Überlebender aus Ukraine hält am 27. Januar Rede beim zentralen Gedenken im Bundestag

Im kommenden Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Zur Gedenkstunde im Bundestag wird ein Holocaust-Überlebender aus Odessa erwartet

 19.12.2024

Nahost

Putin: Israel ist wichtigster Nutznießer der Lage in Syrien

Seit 2015 hielt maßgeblich Russlands Militär den syrischen Machthaber Baschar al-Assad an der Macht. Nun antwortet Kremlchef Putin auf die Frage, ob dessen Sturz für Moskau eine Niederlage ist

 19.12.2024

Interview

»Wir werden weiter Rückgrat zeigen«

Pfarrer Ralf Sedlak über Drohungen gegen seine Person, antisemitische Proteste und Solidarität mit Israel

von Philipp Peyman Engel  19.12.2024