Terror

Maram Stern: »Wir haben Angst«

Maram Stern, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Der Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, Maram Stern, sorgt sich nach dem Großangriff der Hamas auf Israel um die Sicherheit von Juden in Deutschland. »Ein Anschlag auf Juden in Deutschland wird immer wahrscheinlicher«, schrieb er in einem Beitrag für die Wochenzeitung »Die Zeit«.

Stern erklärte die wachsende Sorge unter anderem mit Kundgebungen nach den Angriffen auch in Deutschland: »Dass in Berlin-Neukölln nun der Überfall auf Israel gefeiert wurde, dass die deutsche Politik und Gesellschaft das zulassen, macht mich wütend.«

Stern äußerte Verständnis für die Verweiflung der Palästinser im Westjordanland und die Wut im Gazastreifen. »Unverständlich aber ist mir die Freude über das Abschlachten«, schrieb er. »Wer in Deutschland Süßigkeiten verteilt nach Massakern, der ist einfach Antisemit.«

Deutschland, Österreich, Frankreich

In dieser Lage reiche es nicht, das Brandenburger Tor in den israelischen Nationalfarben anzustrahlen. Israel habe eine der besten Armeen der Welt. »Aber was ist mit uns Juden in Deutschland, Österreich, Frankreich? Wir haben keine Armee. Die Polizei kann nicht überall sein«, so Stern. »Wir haben Angst.«

Stern berichtete von Versuchen, in Gesprächen mit der islamischen Welt Solidaritätsbekundungen mit Palästinensern zu verhindern und Mitgefühl mit jüdischen Opfern zu erreichen. »Bislang sind die Ergebnisse meiner Anstrengungen ernüchternd«, so Sterns Fazit. »Wenn es so schwerfällt, den barbarischen Angriff zu verdammen, dann ist die Gefahr, in der wir Juden schweben, groß.« dpa

Hamburg

Prozess nach antisemitischer Attacke an Uni

Im vergangenen Jahr wurde eine Frau nach einer Veranstaltung zum Thema Judenhass angegriffen und verletzt. Nun steht die mutmaßliche Angreiferin vor Gericht

 12.03.2025

Gedenken

Oranienburg erinnert an Luftangriffe von 1945

Auch Gefangene des KZ Sachsenhausen und Zwangsarbeiter kamen bei den Angriffen um

 12.03.2025

USA

Regierung will mehr Terrorunterstützer abschieben

Außenminister Marco Rubio habe das Recht, Individuen auszuweisen, die gegen die Interessen der Vereinigten Staaten agierten, sagt Regierungssprecherin Karoline Leavitt

 12.03.2025

Thüringen

Rechtsextreme AfD zerrt Stephan Kramer vor Untersuchungsausschuss

Der Partei ist der Verfassungsschutzchef ein Dorn im Auge, weil sie in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch gilt

 11.03.2025

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert

Meinung

Die Gewalt in Syrien war absehbar

Islamisten tun, was sie immer getan haben: massakrieren, verstümmeln, unterdrücken

von Ninve Ermagan  11.03.2025

Solidarität

»Wir haben Potter als einen mutigen Journalisten kennengelernt«

Der Journalist Nicholas Potter ist seit Wochen das Ziel einer Rufmordkampagne, initiiert von einem dubiosen Propaganda-Portal und befeuert von antiisraelischen Aktivisten. Jetzt äußert sich der Zentralrat der Juden

von Nils Kottmann  11.03.2025

Berlin

»Wir erwarten eine umfassende und zügige Aufklärung«

Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 häufen sich Angriffe auf die Presse nicht nur bei Nahost-Demos. Die jüngsten Attacken gab es am Samstag in Kreuzberg. Betroffen waren zwei jüdische Journalisten und ein Gewerkschafter

 11.03.2025

Meinung

Warum wir über Antisemitismus unter Syrern sprechen müssen

Immer wieder fallen syrische Geflüchtete mit antisemitischer Gewalt auf, zuletzt am Wochenende in München. Um solche Taten künftig zu verhindern, braucht es eine rationale Analyse statt trotziger Reflexe

 11.03.2025