Francis Foley, Chiune Sugihara und Selahattin Ülkümen – das sind drei von 36 Diplomaten, die im Zweiten Weltkrieg das Leben Tausender Juden gerettet haben. Die Diplomaten aus 21 verschiedenen Ländern riskierten damals ihr eigenes Leben und das ihrer Familien. Dafür wurden sie von Yad Vashem als »Gerechte unter der Völkern« ausgezeichnet.
Die Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte widmet ihnen nun eine Ausstellung. Die Schau mit dem Titel Beyond Duty wird im Außenministerium in Jerusalem gezeigt. Auch in Berlin ist sie zu sehen. Sie wurde am Montagnachmittag im Lichthof des Auswärtigen Amtes von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel und Israels Botschafter Jeremy Issacharoff anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus eröffnet.
diplomaten Die Ausstellung lege dar, so Gabriel, wie einzelne Diplomaten Mut bewiesen haben, wie sie angesichts des Leids der jüdischen Bevölkerung handelten und menschliche Werte hochhielten, sich dabei auch gegenüber Vorschriften der jeweiligen Regierungen hinwegsetzten. »Die Ausstellung soll uns Mahnung sein, nicht wegzuschauen«, sagte der SPD-Politiker.
Es gelte, sich auch weiterhin mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen, die leider immer noch Teil der Gegenwart in diesem Land sei. Gabriel äußerte sich besorgt angesichts eines wachsenden Antisemitismus. Es stelle sich die Frage, ob der Judenhass in der Bundesrepublik in der Vergangenheit nicht gründlich genug bekämpft worden sei.
mut Botschafter Issacharoff betonte, dass die Geschichten der in der Ausstellung gewürdigten Diplomaten niemals vergessen werden dürften. Dies seien Geschichten von großem persönlichen Mut, von Integrität und Heldenhaftigkeit, die zeigten, dass Einzelne den Unterschied »zwischen Katastrophe und Erlösung« ausmachen könnten.
Die Ausstellung ist bis zum 26. Februar im Lichthof des Auswärtigen Amts zu sehen. Sie ist werktags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. ddk