Gute Bildung kostet, schlechte oder gar keine Bildung kostet mehr. Klingt nicht überzeugend? Für Israel ist das ein Fakt. Ein Beispiel: Die Schüler des jüdischen Staates belegten noch in den 60er- und 70er-Jahren Spitzenplätze im internationalen Vergleich, was Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften anbelangte. Dann kam das, was viele als Bildungskatastrophe bezeichnen. Inzwischen ist das Land im Pisa-Ranking auf Platz 36 abgefallen.
Smart-Classroom Ein unhaltbarer Zustand, meinen die Delegierten der »World ORT Union«, die Anfang der Woche in Berlin tagten. Israel könne sich, von Feinden umzingelt, schlechte Bildung nicht leisten. Der technologische Vorsprung sei in militärischer und strategischer Hinsicht überlebensnotwendig. ORT ist mit Smart-Classrooms und anderen Initiativen aktiv, Bildungsangebote sollen sich deutlich verbessern. Das wird sich auszahlen.
Ein anderes Beispiel: Die Eingliederung eines einzigen äthiopischen Neueinwanderers kostet Israel etwa 100.000 Dollar, aufgrund mangelnder Ausbildung finden die Immigranten in der neuen Heimat selten Arbeit, sind auf staatliche Hilfe angewiesen. ORT finanziert jetzt ein Berufsbildungsprojekt für Falaschmura in dem afrikanischen Land. So können sie gut vorbereitet nach Israel kommen. Das erhöht die Chancen beim Neustart. Und es wird sich rechnen. Denn klar ist: Damit er überleben kann, muss der jüdische Staat in Bildung investieren. Juden in aller Welt helfen dabei. Das ist gut so. Nicht nur in Israel, sondern auch hier in Deutschland muss in Gemeindeprogramme, Kindergärten, Schulen, Fachhochschulen und Jeschiwot investiert werden. Geschieht das nicht, wird es alle teuer zu stehen kommen.