Brandenburg

Leiter der Gedenkstätten-Stiftung kritisiert AfD scharf

Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen Foto: picture alliance/dpa

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten hat mit scharfer Kritik auf Rücktrittsforderungen aus der AfD gegen die Leiterin der NS-Euthanasie-Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel reagiert. Dass AfD-Vertreter gebeten wurden, sich am Sonntag nicht an einer Kranzniederlegung für Opfer der NS-Euthanasiemorde zu beteiligen, habe seine »volle Zustimmung«, erklärte Stiftungsdirektor Axel Drecoll am Montag. Auftrag der Stiftung sei auch, ein würdiges Gedenken zu gewährleisten. Führende Funktionäre der AfD hätten jedoch die NS-Verbrechen verharmlost.

Drecoll betonte, die Missachtung der Bitte der Gedenkstättenleiterin durch eine AfD-Vertreterin habe zu Protesten vor Ort geführt. Es sei absurd, eine Bitte der Gedenkstättenleiterin als »Nazi-Methode« zu bezeichnen und ihren sofortigen Rücktritt einzufordern, erklärte der Historiker: »Eine solche Gleichsetzung zu einem solchen Anlass ist zudem eine Verharmlosung der NS-Verbrechen durch die AfD.« Die Partei zeige damit »mehr als deutlich«, wie berechtigt die Bitte der Gedenkstättenleiterin gewesen sei.

Am Dienstag teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit, dass die NS-Euthanasie-Gedenkstätte der AfD-Stadtverordneten versehentlich eine Einladung geschickt habe. Das sei ein schwerwiegender Fehler, der intern aufgearbeitet werde. »Ungeachtet dessen bekräftigt die Gedenkstättenstiftung ihre Haltung, dass Vertreter einer Partei, deren führende Funktionäre mit ihren Äußerungen die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlosen, bei Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen unerwünscht sind«, heißt es in der Mitteilung.

Der AfD-Kreisvorsitzende Michel Albrecht hatte am Montag den »sofortigen Rücktritt der Leiterin der Gedenkstätte« gefordert und ihr »Nazi-Methoden« vorgeworfen. Nach Stiftungsangaben hatten am Sonntag mehr als 100 Menschen an der Gedenkveranstaltung für die mehr als 9.000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten teilgenommen, die 1940 in der »Euthanasie«-Tötungsanstalt in Brandenburg an der Havel ermordet wurden. Anlass war der Jahrestag der Unterzeichnung des sogenannten Gnadentod-Erlasses durch Adolf Hitler. epd/ja

Berlin

Volker Beck fordert von Rauch Verurteilung israelfeindlicher Demonstranten

Die Aktivisten wollen Becks Vortrag an der Universität verhindern. So reagiert die Uni

von Nils Kottmann  15.09.2024

Hannover

Landtag mit Hamas-Dreieck beschmiert

Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt

 15.09.2024

Berlin

Israelfeindliche Demonstranten wollen Vortrag von Volker Beck verhindern

Der Leiter des Tikvah-Instituts soll einen Vortrag über jüdische Feiertage halten

von Nils Kottmann  13.09.2024

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten attackieren Kultursenator Joe Chialo

Die Demonstranten bedrängten den CDU-Politiker und sollen einen Mikrofonständer nach ihm geworfen haben

 13.09.2024

Comedian

Hensel: Hamburg sollte Auftritte von Nizar absagen

Der Antisemitismusbeauftragte Stefan Hensel hat die geplanten Auftritte des Comedians Nizar Akremi kritisiert

von Carola Große-Wilde  13.09.2024

Umfrage

Umfrage zur Wahl in Brandenburg: AfD liegt deutlich vorn

Wird die rechtsextreme Partei wie in Thüringen die stärkste Kraft?

von Stefan Heinemeyer  13.09.2024

Islamisches Zentrum Hamburg

Deutschland ist Top-Islamisten los

Mohammad Hadi Mofatteh gilt als Stellvertreter des Ayatollah in Deutschland

 12.09.2024

Fürstenwalde

Brandenburgs Innenminister verbietet Islamisches Zentrum

Das Zentrum sei dem Spektrum der Muslimbruderschaft und der Hamas zuzuordnen

 12.09.2024

Islamismus

Damit es aufhört

Der antisemitische Anschlag von München zeigt einmal mehr, wie stark Juden im Visier sind. Die Politik muss endlich eine wirksame Strategie gegen den Terror entwickeln

von Eren Güvercin  12.09.2024