Holocaust

Buchenwald: Lampenschirm besteht doch aus Menschenhaut

Die Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald Foto: picture alliance / Andreas Franke

Es ist eines der berüchtigtsten Exponate in der Sammlung der Gedenkstätte Buchenwald: Der sogenannte Kleine Lampenschirm ist nach neuesten Forschungsergebnissen doch aus Menschenhaut gemacht worden. Das sei eindeutig, sagte der Kriminalbiologe Mark Benecke am Donnerstag in Weimar. Das Material des Lampenschirms weise Muster auf, die »nur menschlich sein können«.

Wie ein Gutachten aus dem Jahr 1992 zu dem Schluss gekommen sei, dieser Lampenschirm sei aus Kunststoff gefertigt worden, »das erschließt sich gar nicht«. Es gebe in diesem Gewebe Muster, die es bei Kunststoff gar nicht gebe. Benecke hatte den Schirm im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora untersucht.

Der Lampenschirm ist eines der bekanntesten Objekte in den Beständen der Gedenkstätte - mittlerweile wird er aber nicht mehr öffentlich gezeigt. Er war schon in der ersten Dauerausstellung in der Gedenkstätte zu sehen, die 1954 eröffnet hatte. Nach 1990 wurde er unter anderem aus ethischen Gründen aus der Dauerausstellung entfernt. Kurze Zeit später hatte ein Gutachten angezweifelt, dass er aus Menschenhaut hergestellt worden war.

Nach Angaben des Direktors der Stiftung, Jens-Christian Wagner, fragen Besucher der Gedenkstätte heute noch immer nach diesem Objekt. Dass im Konzentrationslager Buchenwald aus der Haut von Menschen Lampenschirme und andere von den Nationalsozialisten sogenannte »Geschenkartikel« hergestellt worden seien, zeige, »dass die SS komplett dehumanisiert war«, sagte Wagner. dpa

München

Antisemitismuseklat im Nationalmuseum – Minister reagiert

Eine Programmbroschüre bedient antisemitische Klischees

 23.03.2025

Leipzig

Antiisraelische Demonstration und Gegenproteste

Teilnehmer beschädigten Plakate mit jüdischem Bezug am Zeitgeschichtlichen Forum

 23.03.2025

Berlin-Friedrichshain

Protest gegen Neonazi-Demo

2000 Menschen gingen gegen die rechtsextremistische Demonstration auf die Straße

 22.03.2025

Diplomatie

Berlin, London und Paris fordern Waffenruhe in Gaza

Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens sprechen sich für eine »sofortige Rückkehr« zur Waffenruhe aus

 22.03.2025

Langenau

Psychoterror gegen den Pfarrer

Ralf Sedlak und seine Gemeinde werden von »propalästinensischen« Aktivisten bedrängt. Was tut die Kleinstadt dagegen? Ein Ortsbesuch in Württemberg

von Ayala Goldmann  21.03.2025

Justiz

Gil Ofarim: »Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen«

Sänger Gil Ofarim hatte vor Gericht zugegeben, einen antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel erfunden zu haben. Jetzt hat er zum ersten Mal ein ausführliches Interview gegeben

 21.03.2025

Hamburg

Neues Auswahlverfahren für Antisemitismusbeauftragten erforderlich

Nach Ansicht des Verwaltungsgerichts weist die letzte Auswahlentscheidung Rechtsfehler auf

 21.03.2025

Terror

Eli Sharabi berichtet von Hamas-Geiselhaft und Mord an seiner Familie

Ausgehungert, erniedrigt, seiner Familie beraubt: Eine ehemalige Geisel der Hamas erzählt vor dem UN-Sicherheitsrat seine Geschichte von 491 Tagen in Gefangenschaft

von Benno Schwinghammer  20.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 20.03.2025