Vor knapp einem Jahr sprach sich die Kultusministerkonferenz (KMK) dafür aus, eine Arbeitsgruppe zum Kampf gegen Antisemitismus einzusetzen. 2021 hatte die KMK gemeinsam mit den Beauftragten sowie dem Zentralrat eine Empfehlung zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule ausgearbeitet. Jetzt hat das Gremium erstmals getagt. Neben den Kultusministerien sind darin auch Antisemitismusbeauftragte von Bund und Ländern sowie der Zentralrat der Juden in Deutschland repräsentiert.
Alle Teilnehmer hätten betont, wie wichtig die Verstetigung des Kampfes gegen Antisemitismus im Umfeld Schule sei, erklärte der Zentralrat im Anschluss in einer Pressemitteilung. In dem intensiven Austausch sei es unter anderem um den bisherigen Umsetzungsstand der gemeinsamen Empfehlung sowie die Verankerung des Themas in der Lehrkräftebildung gegangen.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Familie Astrid-Sabine Busse, sagte: »Für eine entschiedene gesellschaftliche Haltung gegen Antisemitismus ist es wesentlich, Judentum und jüdisches Leben in seiner ganzen Geschichte, seiner Bedeutung und seiner Vielfalt zu begreifen. Das ist ein wichtiger Teil unserer Demokratiebildung und des Bildungsauftrags in Schulen. Die Einsetzung der Arbeitsgruppe macht deutlich, welche Bedeutung wir dieser Aufgabe beimessen.«
Zentralratspräsident Josef Schuster lobte die KMK für die Initiative: »Der Auftrag dieser Arbeitsgruppe ist klar: Antisemitismus darf nirgendwo einen Platz haben, schon gar nicht in der Schule. Dass die KMK die Verstetigung in Eigeninitiative vorangetrieben hat, sendet ein starkes Signal zur Bekämpfung von Antisemitismus in der Schule. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Thema abgeschlossen ist, sondern dass es sich um einen fortlaufenden Prozess handelt, der noch viel Arbeit erfordert. Dafür werden auch strukturelle Veränderungen notwendig sein und diese Arbeitsgruppe wird dafür einen wichtigen Beitrag leisten.«
Der Bundesbeauftragte für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, sagte, er werde sich um die Verleihung eines Schulbuchpreises bemühen, der besonders gelungene Darstellungen des Judentums bzw. des jüdischen Lebens auszeichnen soll. ja