Berlin

Kritik an ARTE-Reportage

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: Zentralrat

Der Zentralrat der Juden kritisiert erneut einen Film des deutsch-französischen TV-Senders ARTE. Die Reportage Gaza: Ist das ein Leben? sei »einseitig geprägt« und unterschlage »wesentliche Informationen«, schreibt der Zentralratspräsident Josef Schuster in einem Brief an ARTE-Präsident Peter Boudgoust, der der Nachrichtenagentur epd seit Dienstag vorliegt.

In der Reportage wird der Alltag von palästinensischen Familien begleitet, die Angehörige durch Luftangriffe der israelischen Armee verloren haben.

Darstellung Schuster kritisiert in dem Brief: »Israel wird als Aggressor dargestellt, der allein für die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage der Bevölkerung im Gazastreifen verantwortlich gemacht wird.« So könne sich der Zuschauer kein »umfassendes und ausgewogenes Bild« von Gaza und dem Nahost-Konflikt machen. Die Darstellung habe ihn »doch sehr irritiert«.

Die Autoren Anne Paq, Ezz Zanoun und Dylan Collins hätten zudem Beiträge für das Online-Portal »Electronic Intifada« verfasst, schreibt Schuster. Das nichtkommerzielle Online-Portal berichtet aus palästinensischer Sicht über den Nahost-Konflikt. Der Film beinhaltet nach Schusters Ansicht »Falschinformationen«. Er fordert, dass ARTE die Reportage »in dieser Form nicht mehr zeigt« und überarbeiten lässt.

»Auserwählt und ausgegrenzt«
Vor wenigen Wochen hatte eine andere Kritik des Zentralrats an der zunächst nicht gesendeten ARTE-Dokumentation Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa für Diskussionen gesorgt.

Der Sender hatte die Entscheidung, den vom WDR produzierten Beitrag nicht zu senden, mit handwerklichen Mängeln begründet. Schuster sprach sich in einem offenen Brief für die Ausstrahlung aus: Die Berichterstattung über Antisemitismus sei »höchst relevant«, weil Judenfeindlichkeit noch »in den verschiedensten Milieus unserer Gesellschaft« zu finden sei. Nach einer kurzzeitigen Veröffentlichung auf »Bild Online« hatten das Erste und zeitversetzt auch ARTE den Film am 21. Juni mit korrigierenden Eingriffen gesendet. epd

Sachsen-Anhalt

Polizei verhindert möglichen Anschlag auf Synagoge Halle

Der Tatverdächtige soll bereits eine Waffe besorgt und im Internet mit seinem Plan geprahlt haben

 13.03.2025 Aktualisiert

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Bremen

»Die israelische Demokratie ist eine sehr viel vitalere als die deutsche«

Im Interview mit dem »Weser Kurier« spricht Michel Friedman über die Aufarbeitung der deutschen Geschichte, die AfD sowie die israelische Gesellschaft

 13.03.2025

Berlin

Joschka Fischer nennt mögliche Verhaftung Netanjahus »absurd«

Der frühere Außenminister stimmt CDU-Chef Friedrich Merz zu: Der israelische Ministerpräsident müsse Deutschland unbehelligt besuchen können

von Imanuel Marcus  13.03.2025

USA

Das Ende des Westens?

Donald Trump ist offenbar bereit, die Ukraine fallen zu lassen. Europa bleibt nun keine andere Wahl, als sich neu zu erfinden. Das birgt auch große Chancen

von Rabbiner Pinchas Goldschmidt  13.03.2025

Nahost

Arabische Länder legen den USA Gaza-Plan vor

Die Äußerungen von US-Präsident Trump für mögliche Pläne zum Gazastreifen sorgten für Aufregung. Arabische Länder machen jetzt einen Gegenvorschlag

 13.03.2025

Diplomatie

Berichte: Trump-Brief im Iran angekommen

Ein von US-Präsident Donald Trump verfasster Brief wurde laut Medienberichten persönlich durch einen Vermittler in Teheran überreicht

 12.03.2025

Hessen

Bildungsstätte Anne Frank wehrt sich gegen AfD-Kritik

AfD fordert nun die Aberkennung der Gemeinnützigkeit

 12.03.2025