Hagen

»Kontaktmann ist Angehöriger der Terrormiliz IS«

Foto: imago images/U. J. Alexander

Der wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf die Hagener Synagoge festgenommene Jugendliche wird einem Haftrichter vorgeführt. Das sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ermittler sehen demnach einen dringenden Tatverdacht gegen ihn und werden einen Haftbefehl beantragen, über den der Richter noch am Freitag entscheiden muss. Der junge Syrer war am Donnerstag wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Terroranschlags festgenommen worden. Sein Anwalt bestätigte, dass am Nachmittag eine Vorführung seines Mandanten geplant sei.

Der 16-Jährige hatte Sicherheitskreisen zufolge zugegeben, über den Messengerdienst Telegram Kontakt zu einem Bombenbau-Experten unterhalten zu haben, Anschlagsabsichten auf die Synagoge aber bestritten.

Aus Sicherheitskreisen hieß es weiter, »bei dem Kontaktmann des Jugendlichen handelt es sich um einen Angehörigen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)«. Der Hinweis soll von einem ausländischen Geheimdienst an den Bundesnachrichtendienst (BND) gegangen sein.

Mit Durchsuchungen und Festnahmen war die Polizei einem »sehr ernstzunehmenden und konkreten Hinweis« nachgegangen, dass zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur ein Anschlag auf die Hagener Synagoge gedroht habe, hatte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag berichtet. Der Hinweis lasse auf eine »islamistisch motivierte Bedrohungslage« schließen.

Durchsuchungen bei dem 16-Jährigen hatten aber keine Bombenbauteile zutage gefördert. Die Synagoge war bereits am Mittwochabend abgeriegelt worden. Auch dort fanden sich keine verdächtigen Gegenstände. Der Vater des 16-Jährigen war Sicherheitskreisen zufolge 2014 nach Deutschland gekommen und als Flüchtling anerkannt worden.

Der Vater und zwei Brüder des 16-Jährigen, die die Polizei zunächst ebenfalls in Gewahrsam genommen hatte, waren bereits am Donnerstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Gegen sie bestehe kein Tatverdacht, hatte ein Sprecher betont.

Berlin

Touristengruppe an Bushaltestelle antisemitisch beleidigt

Der Staatsschutz ermittelt

 21.11.2024

Debatte

Darf man Israel kritisieren?

Eine Klarstellung

von Rafael Seligmann  21.11.2024

Medienberichte

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben

In der rechtsextremen Szene wird sie bewundert

 21.11.2024

Washington D.C.

US-Senat gegen Blockade einiger Waffenlieferungen an Israel

Eine Gruppe von Demokraten scheitert mit ihrem Vorstoß

 21.11.2024

Fachtagung

»Kulturelle Intifada«

Seit dem 7. Oktober ist es für jüdische Künstler sehr schwierig geworden. Damit beschäftigte sich jetzt eine Tagung

von Leticia Witte  20.11.2024

Russlands Krieg in der Ukraine

1000 Tage Krieg

Die Ukraine hat gerade ein bitteres Jubiläum begangen - 1000 Tage Krieg. Wie leben die Menschen dort, begleitet von so viel Tod und Zerstörung? Streiflichter von einem einzelnen Tag geben einen kleinen Einblick

von Illia Novikov  20.11.2024

Berlin

Prozess gegen Teilnehmer israelfeindlicher Uni-Besetzung eingestellt

Die Aktion an der Humboldt Universität bleibt auch wegen der dort verbreiteten Pro-Terror-Propaganda in Erinnerung

 20.11.2024

Meinung

Jung, jüdisch, widerständig

Seit dem 7. Oktober 2023 müssen sich junge Jüdinnen und Juden gegen eine Welle des Antisemitismus verteidigen

von Joshua Schultheis  20.11.2024

USA

Trump nominiert Juden für das Handelsministerium

Howard Lutnick ist Chef des New Yorker Finanzunternehmens Cantor Fitzgerald

von Andrej Sokolow  20.11.2024