Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde
München und Oberbayern (IKG), Charlotte Knobloch, blickt besorgt auf die Sicherheitslage der Juden in München. Die Lage habe sich im vergangenen Jahr weiter verschärft, sagte sie der »Münchner Abendzeitung« (Freitagsausgabe).
»In den letzten Jahren sind auch zahlreiche Antisemiten
in Deutschland aufgenommen worden, und wir hatten das
Problem ohnehin bereits bei uns. Viele kämpfen hier gegen
Juden«, sagte Knobloch. Es gehe aber nicht nur um direkte Angriffe. Studenten in dem sogenannten Pro-Palästina-Camp vor der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität etwa hätten niemanden physisch angegriffen. »Aber sie haben den Weg bereitet für die, die uns
Übles wollen.«
Knobloch wandte den Blick auch nach rechts. Am Abend der
Bundestagswahl hatte sie angesichts des AfD-Wahlerfolgs gesagt,
Deutschland sei nun ein anderes Land. Jetzt mahnte sie, man dürfe die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Demokraten die Entwicklung einbremsen könnten. »Aber wir müssen uns ganz klar ins Gedächtnis rufen, was in den 1920er Jahren passiert ist und was dann folgte.« dpa