Ein Konzert des früheren Pink-Floyd-Bassisten Roger Waters ist in München wie schon in anderen deutschen Städten von Protesten begleitet worden. Bei einer Demonstration des Bündnisses »München ist bunt!« vor der Olympiahalle sagte Charlotte Knobloch am Sonntagabend, trotz aller gegenteiligen Bekundungen führender deutscher Politiker habe Antisemitismus ganz offensichtlich einen Platz in diesem Land.
Sie und mit ihr große Teile der jüdischen Gemeinschaft seien es leid, dass solche Auftritte nicht verhindert werden könnten, fügte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern hinzu. Notfalls müssten dafür Gesetze geändert werden.
Judenhass und Hass auf Israel seien keine Meinung, betonte Knobloch. Meinungsfreiheit sei keine Hassfreiheit. Sie aber könne und wolle nicht mehr hören, »dass Antisemitismus keinen Raum bekommt in diesem Land«, wenn Brandstiftern wie Waters Bühnen offenbar nicht verwehrt werden könnten.
Die Stadt München hatte ein Verbot des Konzerts erwogen, auf eine außerordentliche Kündigung des Vertrags mit dem Veranstalter aber aus rechtlichen Gründen verzichtet. In Frankfurt am Main hatte der umstrittene Musiker eine Absage seines Konzerts durch eine erfolgreiche Klage beim dortigen Verwaltungsgericht abgewendet. kna