In Hessen sind anders als etwa im benachbarten Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg nach amtlichen Angaben keine historischen NS-Symbole mehr an Gebäuden des Landes bekannt.
»Mit Blick auf die Liegenschaften im Eigentum des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH) liegen keine Kenntnisse vor, dass an Gebäuden gegenwärtig noch Symbole oder Schriftzüge aus der Zeit des Nationalsozialismus festzustellen wären«, teilte LBIH-Sprecher Alexander Hoffmann-Glassneck der Deutschen Presse-Agentur mit.
78 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes ergänzte er: »Selbstredend befinden sich im Bestand des LBIH verschiedene Immobilien mit einer langen Geschichte, die auch Nutzungen zu Zeiten des Nationalsozialismus einschließt. Eventuell ehemals vorhandene Symbole oder Schriftzüge aus dieser Zeit wurden üblicherweise entfernt.«
Reichsadler In Rheinland-Pfalz prangt dagegen laut Mainzer Finanzministerium noch an drei Gebäuden des Landes NS-Symbolik: ein Reichsadler am Amtsgericht in Bingen sowie je eine Adlerfigur am Finanzamt in Alzey und - zeitlich nicht genau der NS-Zeit zuordenbar - am Service-Center des Mainzer Finanzamts.
Das baden-württembergische Finanzministerium nennt ebenfalls NS-Symbole an drei Landesgebäuden: je einen Reichsadler am Finanzamt Ulm und in der Stadthalle in Maulbronn sowie den Schriftzug »Dem ewigen Deutschtum« am Kollegiumgebäude I der Uni Freiburg. Der baden-württembergische SPD-Abgeordnete Martin Rivoir fordert die vollständige Entfernung solcher Symbolik: »Nationalsozialistische Symbole haben auf öffentlichen Gebäuden nichts zu suchen.« dpa