Bei einer Veranstaltung unter dem Titel »Kai Wegner vor Ort« am Montag im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf wurde Wegner (CDU) von einem Teilnehmer im Publikum gefragt, warum vor den Berliner Rathäusern israelische Flaggen wehten. Der Fragesteller sprach von einem »Genozid in Palästina«, vor dem sich auch Berlin »nicht wegducken« könne.
Die Antwort des Regierenden Bürgermeisters von Berlin fiel deutlich aus: Der angesprochene Genozid »findet nicht statt, Punkt«, sagte er vor Dutzenden Zuhörern, von denen viele applaudierten.
Wegner erklärte, er lasse solche Fragen nicht zu. »Hier wird eine massive Stimmungsmache von bestimmten Kreisen betrieben.« Er fügte hinzu: »Ich dachte, wir sind weiter und hätten andere Lehren aus unserer Geschichte gezogen. Das haben einige anscheinend noch nicht.«
Schicksale der Geiseln
Die israelische Flagge vor dem Roten Rathaus in Berlin-Mitte werde so lange weiter wehen, bis die Schicksale der Geiseln des palästinensischen Terrors bekannt geworden seien, kündigte Wegner an. Die Hamas-Geiseln würden »unter grausamsten Bedingungen und qualvollem Leid in den Tunneln der Hamas-Terroristen« gehalten.
»Solange es noch Hoffnung gibt, dass auch nur eine dieser Geiseln zu ihrer Familie zurückkommt, so lange wird die israelische Flagge vor dem Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters hängen«, versicherte Kai Wegner.
Berlin ist eine Hochburg der israelfeindlichen Proteste. Bereits lange vor dem 7. Oktober 2024 kam es zu Demonstrationen, auf denen linksradikale und islamistische Protestierer den einzigen jüdischen Staat beschimpften, Verschwörungstheorien über ihn verbreiteten und ihm das Existenzrecht absprachen.
Am 7. Oktober wurden die Massaker der Hamas, bei denen 1200 Menschen im Süden Israels ermordet wurden, auf der Berliner Sonnenallee gefeiert. Seither kam es vermehrt auf den Straßen der Hauptstadt und bei »Protestcamps« auf dem Gelände von Universitäten zu antisemitischen und israelfeindlichen Demonstrationen, auf denen Terrorverherrlichung betrieben wurde.
Auch die ukrainische Flagge weht vorm Rathaus
Vor dem Roten Rathaus wehen neben der israelischen Flagge die der Bundesrepublik Deutschland, der Europäischen Union und der Ukraine, die sich seit Februar 2022 gegen Russlands Eroberungskrieg wehren muss.
Israel geht im Gazastreifen gegen den palästinensischen Terror, nicht aber gegen die Zivilbevölkerung vor. Im Gegenteil: Die Streitkräfte (IDF) versuchen, die Bewohner so gut es geht zu schützen. Sie warnen die Bevölkerung jeweils vor Angriffen gegen Terroristen in ihrer Näher, richten Fluchtrouten und humanitäre Zonen ein.