Meinung

Käßmanns Geschichte

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.» Muss man Bischöfin Käßmann und andere Würden- oder Amtsträger an diesen neutestamentlichen Satz (Lukas 23,34) erinnern? Dass es für das Christentum keinen «gerechten Krieg» gibt, ist eher eine Erfindung der EKD-Ratsvorsitzenden als eine auf Kenntnissen fußende Erkenntnis. Auch das ist neu: Eine absolut integre deutsche Top-Persönlichkeit spricht den von Hitler angegriffenen und der Vernichtung ausgesetzten Völkern die Berechtigung ab, sich dem Angriffskrieg Hitlers widersetzt, den Frieden, das Ende des Holocausts durchgesetzt zu haben. Versteht Frau Käßmann nicht, dass sie damit Hitlers Vorgehen rechtfertigt? Versteht sie nicht, dass sie die bisher am Rand der Gesellschaft operierenden «Revisionisten» in die Mitte der Gesellschaft führt? Versteht Frau Käßmann nicht, dass sie den Gründungskonsens der Welt- und Wertordnung nach 1945 verwirft? Weiß sie nicht, dass die Westmächte bis zur Selbstgefährdung und Selbstaufgabe Hitler entgegenkamen und durch dieses «Appeasement» seine Fähigkeit zu Krieg und Vernichtung verstärkten? «Umkehr» kennen Christentum und Judentum. Kehren Sie um, Bischöfin Käßmann!

Der Autor lehrt Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München.

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert