Rassismus

Kabinettsausschuss setzt auf Prävention und Opferschutz

Annette Widmann-Mauz (CDU), Migrationsbeauftragte der Bundesregierung Foto: imago images/Christian Spicker

Der nach den rassistischen Morden von Hanau ins Leben gerufene Ausschuss des Bundeskabinetts zur Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus hat einen Katalog mit 89 Maßnahmen erarbeitet. Zu dem Paket, über das der Ausschuss am Mittwochvormittag beraten wollte, gehört nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem eine langfristigere Förderung von Präventionsprogrammen.

Das Bundesinnenministerium und das Familienressort wollen außerdem ein Institut aufbauen, das die Qualität einzelner Projekte der Extremismusprävention und der politischen Bildung überprüft und dazu beiträgt, die Wirksamkeit entsprechender Programme zu steigern.

PLATTFORM Das Justizministerium wird sich demnach um den Aufbau einer Opferschutz-Plattform kümmern. Weitere Pläne betreffen unter anderem das Auswärtige Amt, das Bildungsministerium, das Verteidigungsministerium, die Integrationsbeauftragte sowie das Arbeitsressort.

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) sagte den Partner-Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft, es brauche eine Gesamtstrategie. Zu den konkreten Vorhaben gehört nach ihren Angaben von Widmann-Mauz eine bundesweite Beratungsstelle mit Hilfehotline. Geplant ist demnach außerdem der Ausbau von Forschung und Datenerhebung sowie ein »Rassismus-Barometer«.

ZIVILGESELLSCHAFT Die migrationspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Filiz Polat, forderte eine stärkere direkte Beteiligung von Wissenschaftlern und Vertretern der »post-migrantischen Zivilgesellschaft«. Sie sagte: »Die zu lange ungehörten Stimmen sollen endlich bei der Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft mitwirken können.«

Die Grünen sprachen sich außerdem für den Aufbau eines bundesweiten Netzes unabhängiger Melde- und Beratungsstellen für Opfer von Diskriminierung aus. Sie wollen ein Leitbild »Einheit in Vielfalt« gesetzlich verankern, damit dieses von Bund, Ländern und Kommunen zukünftig stärker als gesamtstaatliche Verantwortung angesehen wird.

»Wir wollen und müssen auf einen Pfad kommen, der konsequent zu einer antirassistischen und chancengerechten Einwanderungsgesellschaft führt«, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter. dpa

Washington D.C.

Trump-Berater: Hamas darf keine Rolle in Gaza spielen

Als Sicherheitsberater stand Mike Waltz früh für Trumps neue Regierung fest. In einem Podcast skizziert er schon einmal die Stoßrichtung der USA in Bezug auf die Lage in Nahost

 15.01.2025

Meinung

98-mal Hoffnung

Melody Sucharewicz sieht die Hamas entschieden geschwächt und bangt mit ganz Israel um die Geiseln in Gaza

von Melody Sucharewicz  15.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Berlin

Vereinigung fordert Ausschluss der AfD bei Holocaust-Gedenken

Die demokratische Einladungspraxis, alle im Parlament vertretenen Parteien einzubeziehen, sei für die NS-Opfer und ihre Nachkommen und für viele demokratische Bürger nicht mehr tragbar

 14.01.2025

New York

46 Prozent aller Erwachsenen auf der Welt haben antisemitische Ansichten

Die Anti-Defamation League hat 58.000 Menschen in 103 Ländern befragt

 14.01.2025

NRW

NRW-Leitlinien für zeitgemäßes Bild des Judentums in der Schule

Mit Büchern gegen Antisemitismus: NRW-Bildungsministerin Feller hat zwölf Leitlinien für die Darstellung des Judentums in der Schule vorgestellt. Denn Bildungsmedien seien ein Schlüssel zur Vermittlung von Werten

von Raphael Schlimbach  14.01.2025

Faktencheck

Hitler war kein Kommunist

AfD-Chefin Weidel bezeichnet den nationalsozialistischen Diktator als »Kommunisten«. Diese These wird von wissenschaftlicher Seite abgelehnt

 14.01.2025

Berlin

Wegen Gaza-Krieg: Syrer beschädigt erneut Gebäude im Regierungsviertel

Erst das Innenministerium, dann der Amtssitz des Bundeskanzlers: Zweimal binnen weniger Tage fasst die Polizei in Berlin einen Mann, der wegen des Gaza-Kriegs wütet

 14.01.2025

Studie

Frauen und jüdischer Widerstand bei Schulnamen unterrepräsentiert

Welche Persönlichkeiten prägen die Namen deutscher Schulen? Eine Studie zeigt: Pädagogen spielen eine große Rolle. Frauen und Juden eher weniger

 14.01.2025