Die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg hat acht mutmaßliche NS-Verbrecher aufgespürt. Behördenleiter Jens Rommel sagte, es handele sich um vier Frauen und vier Männer. Ihnen wird vorgeworfen, mit ihrer Arbeit im Konzentrationslager Stutthof bei Danzig Beihilfe zum Mord geleistet zu haben. In dem Lager wurden zwischen Juli 1944 und Mai 1945 rund 27.000 Menschen, vor allem Juden, ermordet.
Die Verdächtigen leben alle im Bundesgebiet, die Ergebnisse der Vorermittlungen sind laut Rommel an die jeweiligen Staatsanwaltschaften geschickt worden. Die Männer waren im Wachdienst beschäftigt, die Frauen als Zivilangestellte in der Verwaltung. Der Älteste ist Jahrgang 1918, die Jüngste im Jahr 1927 geboren.
Gerechtigkeit Der Zentralrat der Juden hat die Nachricht begrüßt, dass acht Personen identifiziert werden konnten, die offenbar Teil der Mord-Maschinerie des KZ Stutthof waren. Zentralratspräsident Josef Schuster sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Jahrzehntelang wurde in Deutschland versäumt, ehemalige NS-Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Die strafrechtliche Aufarbeitung dieser grausamen Verbrechen ist auch nach so langer Zeit enorm wichtig und kann eine späte Form der Gerechtigkeit bedeuten.« epd/ja