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Jugendschutz, TV-Serie, Drohbrief

Annette Widmann-Mauz (CDU), Migrationsbeauftragte der Bundesregierung Foto: imago images/Christian Spicker

Initiative für mehr Jugendschutz
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, unterstützt eine Gesetzesinitiative zur Verbesserung des Jugendschutzes im Internet. »Viele der Phänomene, gegen die die Novellierung endlich eine Handhabe liefert, sind auch antisemitisch. Das ist unerträglich, und dagegen muss endlich konsequent vorgegangen werden«, sagte Klein. Er rief auch die Länder auf, dabei mit dem Bund an einem Strang zu ziehen. »Der Bund hat mit dem Entwurf zur Novellierung des Jugendschutzgesetzes einen wichtigen und tragfähigen Ansatz vorgelegt, mit dem den aktuellen Herausforderungen des Kinder- und Jugendmedienschutzes im Inland und erstmals auch im Ausland endlich effektiv begegnet werden soll.« Die vom Bundesjugendministerium auf den Weg gebrachte Vorlage ziele vor allem auf Risiken, die sich durch Interaktionen im Internet ergäben, erklärte Klein. Zu den Risiken zählten Hass und Hetze, Ansprache mit dem Ziel der Radikalisierung, Verleumdung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung von Kindern und Jugendlichen über das Internet, sogenanntes Cyber-Grooming und Cyber-Mobbing. Oft nutzten Täter Dienste wie Chat-Foren, die aus dem Ausland betrieben würden.  kna

Kritik an »Hunters«
Das Internationale Auschwitz Komitee kritisiert die Umsetzung der amerikanischen TV-Serie Hunters. Für Auschwitz-Überlebende sei die Serie ein verstörendes Beispiel dafür, wie man »die Fiktionalisierung von Auschwitz unter keinen Umständen angehen« sollte, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, der »Bild«-Zeitung. Heubners Ansicht nach misslingt der Versuch, »die mörderische Grausamkeit von Auschwitz in heutige Brutalo-Klischees umzuwandeln«. Bereits zum Serienstart im Februar hatte die Gedenkstätte Auschwitz Hunters kritisiert. Auf Twitter hieß es, Auschwitz sei voll schrecklichem Schmerz und Leid, Überlebende hätten davon Zeugnis abgelegt. Ein erfundenes Schachspiel mit Menschen sei »nicht nur gefährliche Dummheit und eine Karikatur. Es ruft auch zukünftige Leugner auf den Plan«.  kna

Antisemitischer Brief
Ein kurzer, aber eindeutiger Schmähbrief ist Ende der vergangenen Woche bei einer Dresdner Anwaltskanzlei in Dresden-Löbtau eingegangen. Der Inhalt beschränkte sich nach Angaben der Polizei auf einen Satz: »Ihr Drecksjuden.« Das berichten die »Dresdner Neuesten Nachrichten«. Außerdem fand sich in dem Brief ein schwarzes Pulver. Aufgrund des antisemitischen Inhalts des Schreibens hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.  ja

Kompetenzzentrum gefordert
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), fordert vom geplanten Kabinettsausschuss gegen Rassismus und Rechtsextremismus »schnell Ergebnisse«. Konkret forderte die Staatsministerin im Kanzleramt in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, ein »Kompetenzzentrum gegen Rassismus« einzurichten, das alle Aktivitäten bündelt und das verlässlich finanziert wird. Dort solle auch eine zentrale Telefon-Hotline eingerichtet werden für Menschen, die Opfer von Rassismus würden oder ihn in ihrem Umfeld erlebten. »Diese Beratung muss mehrsprachig und an allen Tagen erreichbar sein«, forderte Annette Widmann-Mauz. »Wir haben ein Rassismus-Problem. Und es ist größer, als die meisten das wahrhaben wollen.« Der Kabinettsausschuss war von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beim sogenannten Integrationsgipfel vor knapp zwei Wochen angekündigt worden. Er soll nach Informationen der Funke-Zeitungen kommende Woche eingesetzt werden. Widmann-Mauz äußerte die Erwartung, dass er sich auch mit der AfD befasst.  ja

Washington D.C.

Trump-Berater: Hamas darf keine Rolle in Gaza spielen

Als Sicherheitsberater stand Mike Waltz früh für Trumps neue Regierung fest. In einem Podcast skizziert er schon einmal die Stoßrichtung der USA in Bezug auf die Lage in Nahost

 15.01.2025

Meinung

98-mal Hoffnung

Melody Sucharewicz sieht die Hamas entschieden geschwächt und bangt mit ganz Israel um die Geiseln in Gaza

von Melody Sucharewicz  15.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Berlin

Vereinigung fordert Ausschluss der AfD bei Holocaust-Gedenken

Die demokratische Einladungspraxis, alle im Parlament vertretenen Parteien einzubeziehen, sei für die NS-Opfer und ihre Nachkommen und für viele demokratische Bürger nicht mehr tragbar

 14.01.2025

New York

46 Prozent aller Erwachsenen auf der Welt haben antisemitische Ansichten

Die Anti-Defamation League hat 58.000 Menschen in 103 Ländern befragt

 14.01.2025

NRW

NRW-Leitlinien für zeitgemäßes Bild des Judentums in der Schule

Mit Büchern gegen Antisemitismus: NRW-Bildungsministerin Feller hat zwölf Leitlinien für die Darstellung des Judentums in der Schule vorgestellt. Denn Bildungsmedien seien ein Schlüssel zur Vermittlung von Werten

von Raphael Schlimbach  14.01.2025

Faktencheck

Hitler war kein Kommunist

AfD-Chefin Weidel bezeichnet den nationalsozialistischen Diktator als »Kommunisten«. Diese These wird von wissenschaftlicher Seite abgelehnt

 14.01.2025

Berlin

Wegen Gaza-Krieg: Syrer beschädigt erneut Gebäude im Regierungsviertel

Erst das Innenministerium, dann der Amtssitz des Bundeskanzlers: Zweimal binnen weniger Tage fasst die Polizei in Berlin einen Mann, der wegen des Gaza-Kriegs wütet

 14.01.2025

Studie

Frauen und jüdischer Widerstand bei Schulnamen unterrepräsentiert

Welche Persönlichkeiten prägen die Namen deutscher Schulen? Eine Studie zeigt: Pädagogen spielen eine große Rolle. Frauen und Juden eher weniger

 14.01.2025