Wegen eines brutalen Angriffs auf einen Teilnehmer einer Mahnwache gegen Antisemitismus und für den jüdischen Staat hat das Amtsgericht Hamburg einen 17-Jährigen zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Er wurde der schweren Körperverletzung für schuldig befunden und der Beleidigung.
Die Vollstreckung wurde zur Bewährung ausgesetzt, wie die Pressestelle am Oberlandesgericht am Dienstag mitteilte. Zu den Bewährungsauflagen gehören gemeinnützige Arbeit und ein Anti-Gewalt-Training.
Der 15 Jahre alte mitangeklagte Bruder des 17-Jährigen wurde wegen Beleidigung schuldig gesprochen. Er muss in Gesprächen mit der Jugendgerichtshilfe die Tat aufarbeiten und gemeinnützige Arbeit leisten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Angriff hatte sich am 18. September 2021 ereignet. Der ältere Bruder soll einem Versammlungsteilnehmer mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn erheblich verletzt haben. Wegen des Alters der Angeklagten fand die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Vor dem Beginn der Verhandlung hatte das Opfer, ein 61-Jähriger, angegeben, er sei nach der Attacke drei Mal operiert worden. Sein Nasenbein, sein Jochbein und der Knochen unter einem Auge seien gebrochen gewesen. dpa