Meldungen

Jüdisches Museum, Konsequenzen, Hitlergruß

Jüdisches Museum Berlin
Die Historikerin Yasemin Shooman (39), Leiterin der Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin, wechselt zum Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) in Berlin. Das teilte das Museum am Dienstag mit. Die kommissarische Leitung der Akademieprogramme soll Signe Rossbach (47) übernehmen, die seit dem Jahr 2000 im Jüdischen Museum Berlin tätig ist und seit 2010 als Kuratorin die kulturellen Veranstaltungsprogramme des Museums gestaltet. Nach anhaltender Kritik an der Leitung des Museums, auch durch den Zentralrat der Juden in Deutschland, war Museumsdirektor Peter Schäfer (76) Mitte Juni dieses Jahres von seinem Amt zurückgetreten. Der emeritierte Judaistik-Professor hatte das Museum seit September 2014 geleitet. Ein Nachfolger wird derzeit gesucht.  ja

Mehr Prävention in Sachsen
Bei der Bekämpfung von Antisemitismus setzt der sächsische Beauftragte für jüdisches Leben, Thomas Feist, auf mehr Prävention. Dazu solle unter anderem die Fortbildung von Lehrern erweitert werden, teilte Feist am Montag in Dresden mit. Zudem wolle er die Jugendarbeit der jüdischen Gemeinden stärker unterstützen. Er sehe es mit Sorge, dass es auch in Sachsen immer wieder antisemitische Vorfälle gebe, die tendenziell zunähmen, erklärte Feist. Allein im Juli seien im Freistaat sieben Fälle gemeldet worden. Zumeist habe es sich um gerufene oder geschmierte Parolen gehandelt. Gegen sieben Tatverdächtige werde ermittelt. Um antisemitische Straftaten besser verfolgen zu können, habe Feist mit der Generalstaatsanwaltschaft vereinbart, ein effektives Melde- und Strafverfolgungssystem zu etablieren, hieß es.  epd/ja

Urteil nach Hitlergruß
Nach einer Demonstration der rechten Gruppierung »Pro Chemnitz« am Sonntag in Chemnitz wurde ein junger Mann in einem Schnellverfahren zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Der 19-Jährige habe am Rande der Demonstration den Hitlergruß gezeigt und sei daraufhin vorläufig festgenommen worden, teilten die Staatsanwaltschaft Chemnitz und die Polizeidirektion Chemnitz am Dienstag mit. Der Jugendrichter des Amtsgerichts Chemnitz habe ihn am Montag wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Strafe von sieben Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist den Angaben zufolge rechtskräftig.  epd

Konsequenzen in Köln
Ein Polizeibeamter in Köln soll eine antisemitische Botschaft verbreitet haben – und könnte deshalb seinen Job verlieren. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob sagte dem »Kölner Stadt-Anzeiger« vergangene Woche: »Als ich davon erfahren habe, habe ich sofort ein förmliches Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Entlassung eingeleitet.« Bislang ist der Mann noch nicht suspendiert, die Freistellung sei aber beantragt. Die Polizei Köln dulde keinen Rassismus in ihren Reihen, betonte Jacob. Bei der Botschaft handele es sich um ein über WhatsApp verschicktes Bild, das Adolf Hitler zeige und den Spruch enthalte: »Was ist der Unterschied zwischen dem Nikolaus und einem Juden? Die Schornsteinrichtung«, berichtete die Zeitung – eine Anspielung auf den organisierten Massenmord der Juden in Konzentrationslagern sowie die Verbrennung der Ermordeten in Krematorien. »Die Verbreitung solcher volksverhetzender Bilder ist für mich völlig inakzeptabel und schädigt den guten Ruf der Polizei Köln«, sagte Polizeipräsident Jacob. Die Botschaft sei im Rahmen anderer Ermittlungen gegen den Beamten zufällig entdeckt worden.  dpa/epd

Thüringen: Kampfsport und Rechte
In Thüringen gibt es mindestens fünf Kampfsportgruppen mit Verbindungen in die rechtsextreme Szene. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linke-Abgeordneten Katharina König-Preuss hervor. Dazu gehören die Gruppen »Wardon 21« und »Kampf der Nibelungen« sowie die Arbeitsgruppe »Körper und Geist« der rechtsextremen Kleinstpartei »Der III. Weg«. Die Verbindungen würden »stetig geprüft und bewertet«, hieß es aus dem Ministerium. König-Preuss geht von mehr Kampfsportgruppen in Thüringen aus und wies auf Zusammenhänge mit zahlreichen Straftaten hin.  dpa/ja

Anschlag von Magdeburg

»Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts«

Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer verortet Tatverdächtigen im rechtsextremen Spektrum

 24.12.2024

Berlin-Schöneberg

Chanukka-Leuchter umgestoßen

Polizei: Zwei Arme der Chanukkia am Bayerischen Platz beschädigt – der Staatsschutz ermittelt

 24.12.2024

Taleb A.

Was über den Attentäter von Magdeburg bekannt ist

Er galt den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Islamkritiker, kämpfte für Frauenrechte und arbeitete als Arzt. Aber es gab auch eine andere Seite

 23.12.2024

Polen

Staatssekretär: »Würden Netanjahu bei Teilnahme an Auschwitz-Gedenkfeier verhaften«

Eine Auschwitz-Überlebende bringt wegen der polnischen Haltung einen Boykott der Gedenkfeier ins Spiel

 23.12.2024

Umfrage

Vertrauen in den Zentralrat der Juden vergleichsweise hoch

Laut einer Forsa-Umfrage ist das Vertrauen in den Zentralrat der Juden in Deutschland in der Gesellschaft höher als das in die Kirchen

 23.12.2024

Extremismus

Terrorexperte Peter Neumann fordert neue Täter-Kategorie

Nach dem Anschlag von Magdeburg: In Deutschland werde über Terroristen in allzu starren Kategorien gedacht

 23.12.2024

Gastkommentar

Antisemitismus: Lücken im Strafrecht schließen!

Im Kampf gegen Judenhass darf es nicht bei rechtlich unverbindlichen Appellen bleiben

von Volker Beck  23.12.2024

Brandenburg

Bürgermeister Arne Raue: Wechsel zur AfD vollzogen

Damit gibt es einen weiteren hauptamtlichen Bürgermeister der Rechtsaußen-Partei in Deutschland

 23.12.2024

Orthodoxe Rabbinerkonferenz

Rabbiner warnen nach Magdeburger Anschlag vor Hass und Spaltung

Die orthodoxen Rabbiner in Deutschland drücken ihre Anteilnahme nach dem tödlichen Angriff auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt aus

 23.12.2024