Eine Delegation des Jüdischen Weltkongresses (WJC) mit WJC-Präsident Ronald S. Lauder an der Spitze hat drei Tage lang das Emirat Katar besucht, um dort auf eine bedingungslose Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen zu drängen.
Die Reise fand zwischen dem 30. Oktober und dem 1. November statt, teilte der WJC mit. Neben Lauder und anderen Repräsentanten des WJC waren auch Vertreter jüdischer Gemeinden dabei, darunter Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG).
Lauder (79) habe die Besorgnis der jüdischen Welt über die Situation der Geiseln im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht und bat die Führungspersonen in Katar gebeten, in die Verhandlungen einzugreifen, um ihre Freilassung zu erreichen. Katar gilt weithin als Förderer der Terrorbewegung Hamas.
»Jede Gelegenheit, um Menschenleben zu retten, muss ergriffen werden.«
Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG).
Der kleine Staat am Persischen Golf hat aber gleichzeitig auch gute Drähte zu den USA und anderen westlichen Staaten. Kreutner sagte dieser Zeitung: »Jede Gelegenheit, um Menschenleben zu retten, muss ergriffen werden. Wenn meine Anwesenheit hilfreich dazu sein kann, hat sich die Reise gelohnt.«
Die politischen Führungspersonen in Katar hätten bei den Gesprächen mit der Delegation den Ernst der Lage anerkannt und zugesagt, sich »uneingeschränkt für die sofortige Freilassung der Geiseln einsetzen« zu wollen. Ronald Lauder zeigte sich »zuversichtlich«, was das Engagement Katars angeht.
Mindestens 240 Geiseln werden israelischen Angaben zufolge weiterhin von der Hamas im Gazastreifen festgehalten. mth