Fußball

Jüdischer Fanclub übt scharfe Kritik an Umgang des FC Bayern mit Fall Mazraoui 

Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto

Der FC-Bayern-Fanclub »Kurt Landauer Zürich« hat den Umgang des deutschen Fußball-Rekordmeisters mit dem Fall Noussair Mazraoui scharf kritisiert. »Das Problem ist die Reaktion des FC Bayern München. Warum hat man sich nicht klar distanziert? Warum versucht man zu beschönigen? Warum bezieht man nicht Stellung, so wie die Bayern Funktionäre, die im dritten Reich klar Position zu jüdischen Spielern und Trainern bezogen haben?«, schrieb am Dienstag der Vorsitzende des Fanclubs, Sam Friedmann. »Hatte man damals beim FC Bayern einfach mehr Rückgrat? Mehr Schneid? Mehr Zivilcourage?«

Der marokkanische Nationalspieler Mazraoui war für einen Pro-Hamas-Social-Media-Beitrag Mitte Oktober scharf kritisiert worden. Der FC Bayern entschied nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Außenverteidiger, dass dieser Teil des Münchner Kaders bleibt.

»Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt«, hatte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen erklärt. Von Konsequenzen gegen Mazraoui wurde öffentlich nichts bekannt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland vermisste unter anderem »mehr Reue und Selbstkorrektur« beim Profi.

»Die Stellungnahme des FC Bayern auf den Instagram Post von Noussair Mazraoui als Lippenbekenntnis zu bezeichnen, wäre noch ein Kompliment. Ein neutraler und objektiver Beobachter würde die offizielle Stellungnahme wahrscheinlich mit Heuchelei betiteln. Was waren wohl die Beweggründe für diese Art von Schönfärberei? Die Versicherung des Spielers er sei ein friedliebender Mensch?«, fragte Friedmann.

Der Vorsitzende des Fanclubs verwies auf die 2020 vom FC Bayern gegründete Initiative »Rot gegen Rassismus«. »Terrorismus ist Rassismus in seiner reinsten und brutalsten Form. Wie ist es möglich, auf der einen Seite eine solch vorbildliche Initiative öffentlich zu leben und auf der anderen Seite auf den gewaltverherrlichenden Rassismus des eigenen Spielers mit einer lahmenden Stellungnahme zu reagieren? Das passt nicht zusammen«, schrieb Friedmann. »Beim FC Bayern besteht diesbezüglich dringender Handlungsbedarf. Es geht hierbei nicht um Einnahmen oder Titel. Es geht um die eigene Glaubwürdigkeit. Für wen oder was steht der Verein in der öffentlichen Wahrnehmung?« Die Stellungnahme des FC Bayern zum Instagram-Post Mazraouis könne »so nicht stehen bleiben«.

Die frühe Geschichte des FC Bayern wurde von Münchner Juden geprägt, allen voran durch den mehrmaligen Präsidenten Kurt Landauer. Der Sohn jüdischer Kaufmannsleute überlebte das KZ Dachau. Später wurde er Ehrenpräsident des FC Bayern.

Sachsen-Anhalt

Polizei verhindert möglichen Anschlag auf Synagoge Halle

Der Tatverdächtige soll bereits eine Waffe besorgt und im Internet mit seinem Plan geprahlt haben

 13.03.2025 Aktualisiert

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Bremen

»Die israelische Demokratie ist eine sehr viel vitalere als die deutsche«

Im Interview mit dem »Weser Kurier« spricht Michel Friedman über die Aufarbeitung der deutschen Geschichte, die AfD sowie die israelische Gesellschaft

 13.03.2025

Berlin

Joschka Fischer nennt mögliche Verhaftung Netanjahus »absurd«

Der frühere Außenminister stimmt CDU-Chef Friedrich Merz zu: Der israelische Ministerpräsident müsse Deutschland unbehelligt besuchen können

von Imanuel Marcus  13.03.2025

USA

Das Ende des Westens?

Donald Trump ist offenbar bereit, die Ukraine fallen zu lassen. Europa bleibt nun keine andere Wahl, als sich neu zu erfinden. Das birgt auch große Chancen

von Rabbiner Pinchas Goldschmidt  13.03.2025

Nahost

Arabische Länder legen den USA Gaza-Plan vor

Die Äußerungen von US-Präsident Trump für mögliche Pläne zum Gazastreifen sorgten für Aufregung. Arabische Länder machen jetzt einen Gegenvorschlag

 13.03.2025

Diplomatie

Berichte: Trump-Brief im Iran angekommen

Ein von US-Präsident Donald Trump verfasster Brief wurde laut Medienberichten persönlich durch einen Vermittler in Teheran überreicht

 12.03.2025

Hessen

Bildungsstätte Anne Frank wehrt sich gegen AfD-Kritik

AfD fordert nun die Aberkennung der Gemeinnützigkeit

 12.03.2025