Nürnberg

Jüdische Gemeinde kritisiert Vergabe von Menschenrechtspreis

Oberbürgermeister Marcus König bei der Bekanntgabe des Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 Foto: Christine Dierenbach / Stadt Nürnberg

Die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg kritisiert die Vergabe des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises an die Initiative »Parents Circle - Families Forum (PCFF)«. Man sei als jüdische Gemeinde über die Entscheidung »irritiert«, teilte die Kultusgemeinde am Montagabend mit. Bei PCFF handle es sich um eine »umstrittene israelische Kleinorganisation«, die Betroffene und Opfer von Terrorismus mit Personen gleichsetze, »die im Kampf genau gegen diesen Terrorismus ums Leben kamen«.

Die PCFF bringt seit 1995 israelische und palästinensische Familien zusammen, die durch den anhaltenden Nahost-Konflikt ein Familienmitglied verloren haben. Ein Team aus dem israelischen Ramat Efal und dem palästinensischen Beit Jala nahe Bethlehem verbindet trauernde Menschen.

Am Montag war bekannt geworden, dass die israelisch-palästinensische Initiative den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 erhält. Mit der Entscheidung wolle die Jury »ein deutliches Signal der Verständigung setzen«, teilte die Stadt Nürnberg mit. Die Preisverleihung ist für den 21. September nächsten Jahres geplant.

Die Nürnberger Kultusgemeinde erklärte, auch Angehörige von Terroristen seien bei PCFF-Aktivitäten betrauert worden. Die »Gleichsetzung von unschuldigen Opfern des Terrors und Terroristen« durch die PCFF basiere auf einer einseitigen Sicht des komplexen Nahost-Konflikts, »der die alleinige Schuld bei Israel verortet«.

Ein solches palästinensisch-arabisches Narrativ halte einer unbefangenen Überprüfung nicht stand. Die meisten Spenden für PCFF kämen aus dem Ausland, »was die fehlende Akzeptanz von PCFF in Israel unterstreicht«.

Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis wird seit 1995 alle zwei Jahre verliehen. Er wird an Einzelpersonen oder Gruppen vergeben, die sich vorbildlich und unter hohem persönlichem Risiko für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen. 2023 hatte der kenianische Blogger und Aktivist Malcolm Bidali die Auszeichnung erhalten. epd/ja

Anschlag von Magdeburg

»Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts«

Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer verortet Tatverdächtigen im rechtsextremen Spektrum

 24.12.2024

Berlin-Schöneberg

Chanukka-Leuchter umgestoßen

Polizei: Zwei Arme der Chanukkia am Bayerischen Platz beschädigt – der Staatsschutz ermittelt

 24.12.2024

Taleb A.

Was über den Attentäter von Magdeburg bekannt ist

Er galt den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Islamkritiker, kämpfte für Frauenrechte und arbeitete als Arzt. Aber es gab auch eine andere Seite

 23.12.2024

Polen

Staatssekretär: »Würden Netanjahu bei Teilnahme an Auschwitz-Gedenkfeier verhaften«

Eine Auschwitz-Überlebende bringt wegen der polnischen Haltung einen Boykott der Gedenkfeier ins Spiel

 23.12.2024

Umfrage

Vertrauen in den Zentralrat der Juden vergleichsweise hoch

Laut einer Forsa-Umfrage ist das Vertrauen in den Zentralrat der Juden in Deutschland in der Gesellschaft höher als das in die Kirchen

 23.12.2024

Extremismus

Terrorexperte Peter Neumann fordert neue Täter-Kategorie

Nach dem Anschlag von Magdeburg: In Deutschland werde über Terroristen in allzu starren Kategorien gedacht

 23.12.2024

Gastkommentar

Antisemitismus: Lücken im Strafrecht schließen!

Im Kampf gegen Judenhass darf es nicht bei rechtlich unverbindlichen Appellen bleiben

von Volker Beck  23.12.2024

Brandenburg

Bürgermeister Arne Raue: Wechsel zur AfD vollzogen

Damit gibt es einen weiteren hauptamtlichen Bürgermeister der Rechtsaußen-Partei in Deutschland

 23.12.2024

Orthodoxe Rabbinerkonferenz

Rabbiner warnen nach Magdeburger Anschlag vor Hass und Spaltung

Die orthodoxen Rabbiner in Deutschland drücken ihre Anteilnahme nach dem tödlichen Angriff auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt aus

 23.12.2024