Mit einer ganztägigen Namenslesung hat die Jüdische Gemeinde Berlin am Montag nachträglich zum Jom Haschoa an die in der NS-Zeit ermordeten Berliner Juden erinnert.
Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße war für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant. Bei der Lesung sollten die Namen der 55.696 in der NS-Zeit ermordeten Berliner Juden vorgetragen werden.
Wegen des jüdischen Kalenders variiert das Datum dieses Gedenktages. »Jom Haschoa« liegt immer um den 19. April herum, dem Beginn des Ghetto-Aufstandes vor 82 Jahren. Eingeführt wurde der Tag der Erinnerung 1951 in Israel. An diesem Tag steht der Verkehr landesweit für Minuten still.
Der etwa vierwöchige Ghetto-Aufstand wurde zum Symbol des jüdischen Widerstands gegen die Nationalsozialisten. Etwa 13.000 Jüdinnen und Juden kamen dabei um oder wurden ermordet. Zehntausende wurden anschließend in Vernichtungslager wie Treblinka und Majdanek deportiert. epd/ja