EU-Wahl

Jüdische Feministin

Kazimiera Szczuka ist nicht nur die bekannteste jüdische Feministin Polens. Sie kandidiert nun auch für das Europäische Parlament. Wann immer es um Chancengleichheit von Mann und Frau geht, um Sexismus in der Werbung oder Frauenrechte in Polen, ist die 48-Jährige zur Stelle. Viele Polen kennen die streitbare Literaturwissenschaftlerin aus den Medien. Parteipolitisch engagiert hatte sie sich bislang bei Polens Grünen, die aber noch nie den Einzug in den Sejm, das polnische Parlament, geschafft haben.

chancen Dieses Mal kandidiert sie offiziell für die linksliberale und noch sehr junge Parteienkoalition »Europa + Twoj Ruch« (Europa plus Deine Bewegung). Zwar garantiert ihr der Spitzenplatz in der nordpolnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern nicht den Wahlsieg. Doch die Chancen, dass sie und viele ihrer Mitbewerber als bekannte Einzelpersönlichkeiten gewählt werden und die kleine Partei somit doch den Sprung über die in Polen geltende Fünfprozenthürde schafft, stehen gar nicht schlecht.

»Der Kampf um ein Abgeordnetenmandat in Brüssel ist Teil eines größeren Frauenprojektes«, erklärt Kazimiera Szczuka immer wieder geduldig auf ihren Wahlkampfveranstaltungen in Städten wie Torun (Thorn) oder Bydgoszcz (Bromberg). Im Europäischen Parlament könne man ungeheuer viel Praktisches lernen, lässt sie die Zuhörer wissen. Zum Beispiel: »Wie übt man politischen Einfluss aus? Wie funktioniert Lobbyarbeit? Wie macht man gute politische Arbeit?«

frauenrechte Die Rechte der Frauen sollen auch im Europäischen Parlament das Hauptanliegen von Kazimiera Szczuka sein. Außerdem will sie sich für moderne Kunst einsetzen, die eine Verständigung über alle Sprach- und Staatsgrenzen hinweg erlaube. Als dritten und letzten Programmpunkt gibt sie an: »Gesundes und möglichst ökologisch hergestelltes Obst und Gemüse«. Dabei verweist sie auf ihr langjähriges Engagement bei den polnischen Grünen. Für das Thema Minderheiten interessiert sie sich hingegen weniger. Auch die EU-Außenpolitik steht nicht auf ihrer parlamentarischen Prioritätenliste.

Doch das kann sich ändern, sollte die polnische Jüdin tatsächlich den Sprung ins Europäische Parlament nach Straßburg schaffen.

Erinnerung

NS-Gedenkstätten starten Social-Media-Kampagne »#GeradeJetzt«

Zum Start werden unter dem Motto »These stories still need to be told« ab dem 27. Januar Biografien und Zitate der Gedenkstätten in den Sozialen Medien vorgestellt

 22.01.2025

München

Terror-Sympathisant muss 3300 Euro Geldstrafe zahlen

Nach Ansicht des Gerichts hat der 28-jährige Angeklagte die Massaker der Hamas in Israel kurz nach der Tat gebilligt

 22.01.2025

Kommentar

Die europäische Iran-Politik braucht eine Zeitenwende

Die Chancen, das Mullah-Regime zu schwächen und damit den Nahen Osten zu stabilisieren, sind mit der Präsidentschaft Donald Trumps gestiegen

von Remko Leemhuis  22.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  22.01.2025

Bayern

Judenhass »beim Smalltalk in der Galerie«

Der Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle will das Sicherheitsgefühl von Juden in seinem Bundesland verbessern

 22.01.2025

Frankfurt am Main/Darmstadt

Israelfeindliche Propaganda verbreitet: Razzia gegen Verein

»Mit den Durchsuchungen unterstreichen wir, dass Antisemitismus in Hessen keinen Platz hat«, sagt Hessens Innenminister Poseck (CDU)

 22.01.2025

Berlin

Friedman beklagt Erinnerungskultur in Deutschland

Der Publizist lobt Bemühungen um das Holocaust-Gedenken. Er prangert aber auch eine Täter-Opfer-Umkehr von Millionen Menschen an

 22.01.2025

Davos

Herzog fordert weltweite Anstrengungen gegen Terror

Israels Präsident hofft auf Chancen durch die Veränderungen etwa in Syrien. Gleichzeitig warnt er in Davos vor dem Iran

 22.01.2025

Berlin

Merkel diskutiert mit Schülern über NS-Täter

Verbrechen und Verantwortung: Ex-Kanzlerin Merkel schaut gemeinsam mit Schülern eine Doku über junge Männer, die zu NS-Tätern wurden. Die Jugendlichen im Saal nimmt sie in die Pflicht

 22.01.2025