Im Iran sind landesweit Tausende Systemanhänger anlässlich des anti-israelischen Al-Kuds-Tags durch die Straßen gezogen. An den staatlich organisierten Demonstrationen nahmen am Freitag auch iranische Spitzenpolitiker teil, wie auf Bildern des Staatsfernsehens zu sehen war.
Unter ihnen war in Teheran auch Präsident Ebrahim Raisi, umringt von Anhängern. Neben den Straßendemonstrationen mobilisierte die Marine der Revolutionsgarden (IRGC) Hunderte Schiffe für ein Militärmanöver am Persischen Golf.
Die Quds-Kundgebungen wurden 1979 von Revolutionsführer Ruhollah Chomeini ins Leben gerufen und finden jedes Jahr am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan statt. Ihr Ziel ist die Auslöschung des jüdischen Staates, die »Befreiung Jerusalems von den Zionisten« und die Unterstützung des palästinensischen »Widerstands« gegen Israel.
Wachsender Einfluss Im Nachbarland Irak war am Donnerstag eine Delegation der Terror-Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ) eingetroffen, die mit dem Iran verbündet ist. Dessen Anführer Sijad al-Nachala wurde unter anderem vom irakischen Präsidenten Abdul Latif Raschid sowie Premierminister Mohammed Schia al-Sudani empfangen. Experten sahen das Treffen als Zeichen des wachsenden iranischen Einflusses im Irak.
Seit den 1990er-Jahren hat Teheran politische und militärische Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Terror-Milizen eine »Achse des Widerstands« gegen seinen Erzfeind Israel zu schaffen. Im Libanon unterstützt Irans politische und geistliche Führung die Schiitenorganisation Hisbollah, in Syrien den Machthaber Baschar al-Assad. Auch im Nachbarland Irak übt der Iran Einfluss aus.
Antisemitische Al-Quds-Tag-Märsche gab es auch in Kuala Lumpur und anderen Orten auf der Welt. In Berlin verboten die Behörden derweil zwei ursprünglich für das Wochenende geplante palästinensische Demonstrationen. dpa/ja