Österreich

Jüdische Gemeinden besorgt über Wahl-Triumph der FPÖ

IKG-Präsident Oskar Deutsch Foto: picture alliance / MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

Die jüdische Gemeinde in Österreich sieht nach den Worten des Präsidenten der Israelitischen Religionsgesellschaft, Oskar Deutsch, den Wahltriumph der rechten FPÖ mit Sorge. »Der Wahlerfolg der FPÖ wirkt auf viele bedrohlich«, so Deutsch in einer Stellungnahme.

Die FPÖ sei keine Rechtspartei wie viele andere in Europa, sondern der politische Arm der deutschnationalen Burschenschaften, von denen viele bis heute dem Nationalsozialismus verbunden seien, sagte Deutsch weiter.

Erst jüngst hätten FPÖ-Politiker einem Begräbnis beigewohnt, bei dem ein SS-Treuelied gesungen worden sei. »Es gibt alle paar Wochen solche Vorfälle. Sie sind Teil der DNA der FPÖ und erinnern uns daran, weshalb man von Kellernazis in der FPÖ sprechen darf«, sagte Deutsch.

»Demokraten mit Nazilieder-Büchern«

In der Öffentlichkeit gäben sich die FPÖ-Politiker als Demokraten aus, in den Kellern der Burschenschaften packten sie Nazilieder-Bücher aus.

Deutsch relativierte den Wahlerfolg der Rechtspopulisten durch eine Gesamtschau. »Mehr als 71 Prozent der Wähler haben Parteien gewählt, die sich explizit gegen eine Regierungsbeteiligung der FPÖ ausgesprochen haben.«

Die FPÖ hatte am Sonntag bei der Parlamentswahl ihr bisher bestes Ergebnis erzielt. Mit rund 29 Prozent liegt sie deutlich auf Platz eins. Alle anderen Parteien haben eine Zusammenarbeit entweder mit der FPÖ generell oder zumindest mit ihrem Chef Herbert Kickl bisher ausgeschlossen. dpa

Glosse

Gazas goldene Zukunft

Bärtige Bauchtänzer und Elon Musk isst Hummus am Strand, während Geld vom Himmel regnet: US-Präsident Donald Trump wirbt mit einem KI-Video für seinen Plan, den Küstenstreifen zur »Riviera des Nahen Ostens« zu machen

von Michael Thaidigsmann  26.02.2025

Berlin

Neue Ausstellung dokumentiert Pogrome gegen Juden

Konkret geht es um die Geschichte von fünf jüdischen Gemeinden, die allesamt von Pogromen betroffen waren, darunter Berlin im Jahr 1938 und Kibbuzim im Süden Israels am 7. Oktober 2023

 26.02.2025

Berlin

Entscheidung über Samidoun-Verbot dieses Jahr

Der Verein Samidoun, das Islamische Zentrum Hamburg, »Compact« - das Bundesinnenministerium hatte zuletzt eine Reihe von Vereinsverboten erlassen. Über einige wird demnächst entschieden

 26.02.2025

Interview

»Ich werde Deutschland verlassen«

Hanna Veiler war zwei Jahre lang Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland. Ein Gespräch über Entfremdung, Aktivismus im Ausnahmezustand und die Entscheidung, nicht erneut zu kandidieren

von Joshua Schultheis  26.02.2025

Rechtsradikalismus

Pia Lamberty: AfD ist rechtsextreme Partei mit menschenfeindlichen Ideen

Die Radikalisierung in der gesamten Gesellschaft seit der Corona-Pandemie müsse in den Blick genommen werden, so die Extremismus-Expertin

 26.02.2025

Berlin

Antisemitismus-Kommission soll umgehend starten

Auch der israelisch-deutsche Psychologe Ahmad Mansour soll dem Gremium angehören

 26.02.2025

Berlin

Internationales Auschwitz Komitee kritisiert »Schreckensfiguren« in AfD-Fraktion

Maximilian Krah und Matthias Helferich werden künftig Teil der AfD-Fraktion im Bundestag sein. Beide verharmlosen den Nationalsozialismus

 26.02.2025

Berlin

Brandenburger Tor soll orange leuchten

Im Gedenken an Shiri, Ariel und Kfir Bibas: Senat setzt Zeichen der Solidarität

 26.02.2025

Augsburg

Marcel Reif zum AfD-Erfolg: »Mein Vater muss im Grab rotieren«

Der Sportjournalist ist Sohn eines Holocaust-Überlebenden. Was macht der Siegeszug der Rechtsextremisten mit ihm?

 26.02.2025