Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wird Mitglied im Deutschen Ethikrat. Wie der Ethikrat am Mittwoch in Berlin mitteilte, berief Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble das neu zusammengesetzte Gremium mit 24 Mitgliedern zum 30.
April.
Damit wurden auch die von der Bundesregierung ernannten Experten bekannt. Unter ihnen ist auch die islamische Theologin Muna Tatari. Der Würzburger Internist Josef Schuster folgt dem Frankfurter Rettungsmediziner Leo Latasch nach, der seit 2012 dem Ethikrat angehörte.
werte Josef Schuster sagte zu seiner Berufung in das Gremium: »Es ist mir wichtig, in die ethischen Debatten die jüdische Perspektive und unsere Werte einzubringen, verbunden mit medizinischer Fachkenntnis, über die ich als Internist verfüge. Da ich jahrelang Mitglied der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer war, bringe ich bereits Erfahrung mit.«
Die Amtszeit des vergangenen Ethikrats endete am 10. April. Mitglieder werden für jeweils vier Jahre berufen. Eine Wiederberufung ist einmal möglich.
Der Bundestag hatte in der vergangenen Woche die Mitglieder gewählt, die zuvor von den Fraktionen nominiert wurden, darunter den Philosophen und früheren Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin und die evangelische Regionalbischöfin Petra Bahr.
parlament Bei der Wahl im Parlament fielen die beiden von der AfD benannten Wissenschaftler durch. Dem Gremium gehören damit künftig 24 statt bislang 26 Mitglieder an.
Der Ethikrat berät Bundesregierung und Bundestag bei gesellschaftlichen, insbesondere medizin- und bioethischen Fragen. Die Mitglieder setzen eigene Schwerpunkte, erarbeiten aber auch Stellungnahmen auf Bitten der Politik. Der Ethikrat ist interdisziplinär zusammengesetzt. Ihm gehören Juristinnen, Mediziner, Biologen, Theologinnen und weitere Experten an, etwa für Datenethik, Gerontologie, Genetik und Pflege.
Die erste Sitzung des neu zusammengesetzten Gremiums soll am 28. Mai in Berlin stattfinden. epd/ja