Am Montagabend hat die Stadt Würzburg Zentralratspräsident Josef Schuster im Rahmen einer Feierstunde das Ehrenbürgerrecht verliehen und setzte damit einen Beschluss des Stadtrats vom 16. Februar dieses Jahres um.
Der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) wies in seiner Laudatio auf die biografische Verwurzelung Schuster in der unterfränkischen Metropole hin und betonte die Offenheit und Klarheit des Geehrten.
Anliegen Die Erinnerung an die Schoa wachzuhalten und sicherzustellen, dass Politik und Zivilgesellschaft aus dem nationalsozialistischen Völkermord auch heute die notwendigen Konsequenzen zögen, sei Schusters zentrales Anliegen.
Der Politiker charakterisierte Schuster als »besonders glaubwürdigen Anwalt eines pluralistischen und weltoffenen, toleranten und demokratischen Deutschland«, der als moralische Instanz deutschlandweit und auch weit über Deutschland hinaus gehört und beachtet wird und die Bekanntheit und das Ansehen seiner Heimatstadt steigere.
Nach dem Eintrag in das Goldene Buch und einem »Ehrentrunk« aus dem »Riemenschneider-Becher« ging der Zentralratspräsident in seinen Dankesworten auf die rund 900-jährige Geschichte der jüdischen Gemeinde seiner Heimatstadt ein.
Schuster wies darauf hin, dass die Würzburger Gemeinde insofern ein Alleinstellungsmerkmal besitzt, als dass sie im Juli 1945 von 59 Jüdinnen und Juden – die zumeist aus der Region kamen – neu gegründet worden war.
Verantwortung Mit Blick auf den Ausgang der Landratswahl im thüringischen Sonneberg, und den jüngsten Umfrageergebnissen der AfD betonte Schuster, dass die Verantwortung hierfür bei den Wählerinnen und Wählern liege.
Positiv hob der Zentralratspräsident den bürgerschaftlichen Protest gegen einen Auftritt des AfD-Politikers Björn Höcke hervor, der eine Rede bei einer von der AfD geplanten Gedenkveranstaltung zum Attentat in Würzburg vom 21. Juni 2021 halten wollte.
Schuster appellierte, sich gegen Hetze und Menschenfeindlichkeit zu wenden, da dies eine Verpflichtung gegenüber der Geschichte Würzburgs sei. Mit Dankesworten an seine Frau beschloss der Zentralratspräsident seine Rede.
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