EILMELDUNG! Israelische Armee: Sieben Geiseln in Gaza ans Rote Kreuz übergeben

Bundestag

Zentralrat der Juden enttäuscht vom Agieren der demokratischen Parteien

Der Plenarsaal des Deutschen Bundestags Foto: IMAGO/Christian Spicker

Der Bundestag hat sich für mehr Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen ausgesprochen. Ein entsprechender Antrag der CDU/CSU-Fraktion fand eine Mehrheit, offenbar nur mithilfe der Stimmen der AfD. SPD, Grüne und Linke hatten zuvor ihre Ablehnung angekündigt.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, kritisiert das Agieren der Parlamentarier. »Ich finde es enttäuschend, dass die demokratischen politischen Kräfte in unserem Land – auch in Zeiten des Wahlkampfs - nicht in der Lage waren, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu einigen und damit der AfD diese Bühne bereitet haben«, sagte Schuster der Jüdischen Allgemeinen. »Indem die AfD wiederholt diese Rolle erhält, lassen wir zu, dass Rechtspopulismus und Rechtsextremismus unsere gesellschaftlichen Debatten bestimmen.«

Gleichzeitig betonte der Zentralratspräsident: »Klar ist, dass im Interesse unserer Gesellschaft ein Wandel im Umgang mit illegaler Migration in Deutschland notwendig ist.«

Dass die Union bereit war, eine Mehrheit für den Antrag mit Stimmen der AfD in Kauf zu nehmen, war bei SPD und Grünen auf harsche Kritik gestoßen. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sprach im Anschluss von einer »Zäsur«. Die Grünen-Co-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann sagte, erstmals seien im Bundestag Mehrheiten jenseits der demokratischen Mitte »billigend in Kauf« genommen worden.

Ein zweiter Antrag der Union mit umfassenden Reformvorschlägen für eine restriktive Migrationspolitik und zusätzliche Befugnisse der Sicherheitsbehörden fand keine Mehrheit. Am Freitag soll ebenfalls auf Initiative der Union über Gesetz abgestimmt werden, das irreguläre Migration verringern soll. ja/dpa/epd

Debatte

Holocaust-Überlebender will Verdienstkreuz zurückgeben

Mit den Stimmen der AfD wird ein Unionsantrag im Bundestag verabschiedet. Das Entsetzen ist vielerorts groß. Engagierte des NS-Gedenkens ziehen Konsequenzen

 30.01.2025

Gaza

Kein Frieden mit der Hamas

Deutsche Medien fordern eine Zweistaatenlösung ein, aber wie realistisch ist das? Ein Plädoyer für gründlichere Recherche

von Susanne Stephan  30.01.2025

Meinung

Antisemitismus-Resolution: Besser spät als nie

Der Bundestag hat eine Erklärung gegen Juden- und Israelhass im Bildungsbereich verabschiedet. Nun muss diese konsequent umgesetzt werden

von Nicole Pastuhoff  30.01.2025

Bundestag

Merkel: Inkaufnehmen von AfD-Stimmen für Unionsantrag war »falsch«

Stattdessen sei es erforderlich, dass »alle demokratischen Parteien gemeinsam« agierten, um Anschläge wie in Magdeburg und Aschaffenburg zu verhindern

 30.01.2025

Washington D.C.

Trump drängt Unis zu Vorgehen gegen Antisemitismus

US-Hochschulen müssen konsequenter gegen Antisemitismus vorgehen, sagt der Präsident. Kritiker befürchten eine Einschränkung der Meinungsfreiheit

 30.01.2025

Frankfurt am Main

»Antisemitische Reaktion« im Studio des Hessischen Rundfunks

Die deutsch-israelische Informatikexpertin Haya Schulmann erhebt schwere Vorwürfe gegen eine Moderatorin und die Redaktion des Hessischen Rundfunks

von Imanuel Marcus  30.01.2025

Interview

»Eine neue Bundesregierung sollte realistischer agieren«

DIG-Präsident Volker Beck über Israel als Thema im Bundestagswahlkampf und die künftige deutsche Nahost-Politik

von Joshua Schultheis  30.01.2025

Berlin

Bundestags-Erklärung gegen Antisemitismus an Hochschulen

Seit dem Gaza-Krieg gibt es an deutschen Unis immer wieder israelfeindliche Proteste. Dies darf sich nach Ansicht des Bundestags nicht wiederholen

 30.01.2025

Gaza/Israel

Übergabe weiterer Geiseln in Gaza an Rotes Kreuz hat begonnen

Agam Berger wurde zwischen Trümmern in Dschabalija von vermummten Bewaffneten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben

 30.01.2025