Rosenheim

John Demjanjuk ist tot

John Demjanjuk (München 2011) Foto: dpa

Der Nazi-Verbrecher John Demjanjuk (91) ist nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim am Samstag in einem Seniorenheim in Bad Feilnbach gestorben.

Er war im Mai 2011 wegen Beihilfe zum Mord an mindestens 28.060 Juden im Vernichtungslager Sobibor zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil war aber noch nicht rechtskräftig. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung hatten Revision eingelegt. Deshalb hatte das Gericht den Haftbefehl aus Gründen der Verhältnismäßigkeit aufgehoben.

Reaktion Nazi-Jäger Serge Klarsfeld, Präsident der Vereinigung der jüdischen Deportiertenkinder Frankreichs, hat Genugtuung über den Tod geäußert. »Eine Welt ohne Demjanjuk ist besser als eine Welt mit Demjanjuk«, erklärte Klarsfeld laut französischen Medienberichten. Klarsfeld hatte versucht, in dem Strafverfahren in Deutschland als ziviler Nebenkläger aufzutreten.

Efraim Zuroff, Direktor des Simon-Wiesenthal-Zentrums, bedauerte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass Demjanjuk »im Bett eines Pflegeheims gestorben ist und nicht in einer Gefängniszelle«. Mit Demjanjuks Tod werde dessen Berufung gegen seine Verurteilung hinfällig und das Urteil gegen ihn rechtsgültig, sagte Zuroff. Nun sei es erstmals möglich, gegen Hunderte ehemalige KZ-Wärter und -Folterer vorzugehen, ohne ihnen zuvor ein bestimmtes Verbrechen nachweisen zu müssen. ja

Düsseldorf

Mehr als 4500 antisemitische Straftaten im vergangenen Jahr

Judenhass ist in Deutschland verbreitet. Das zeigt sich erneut in einer erschreckend hohen Zahl von Straftaten

 05.02.2025

Kommentar

Historischer Tabubruch? Einreißen der Brandmauer?

Friedrich Merz und die Verschärfung der Migrationspolitik: Eine Einordnung von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  05.02.2025 Aktualisiert

Riad

Saudi-Arabien bekräftigt Unterstützung für Palästinenser

Mithilfe der USA will Israel sein Verhältnis zur Führung in Riad normalisieren. Doch die Saudis stellen Bedingungen

 05.02.2025

Washington D.C.

Netanjahu berät über Verhandlungen mit der Hamas

Die Verhandlungen über die zweite Phase des Geisel-Deals hätte schon am Montag beginnen sollen

 04.02.2025

Kommentar

Hoffen wir, dass Donald Trump einen Plan hat

Der US-Präsident hätte nichts dagegen, wenn Israel Teile des Westjordanlands annektieren würde. Was will er damit bezwecken?

von Nils Kottmann  04.02.2025

Interview

»Es wäre zu schwer, um es weiterhin an meiner Jacke zu tragen«

Der Schoa-Überlebende Albrecht Weinberg möchte sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben - aus Protest gegenüber dem Antrag der Unionsfraktion zur Asylpolitik

von Christine Schmitt  04.02.2025

Kassel

Kunsthochschule zeigt Terror-verherrlichende Ausstellung

Die Hochschule bot einem Mann eine Plattform, der einen Hamas-Terroristen zum »Superhelden« erklärte. Jüdische Studenten sind entsetzt

von Imanuel Marcus  04.02.2025

Berlin

»Es gibt einen Judenhass, der uns alle tief beschämt und gegen den wir bisher viel zu zögerlich vorgegangen sind«

Wo bleibe der Aufstand der Anständigen bei dieser Ausprägung des Antisemitismus, fragt der CDU-Chef

 04.02.2025

Berlin

Merz schließt jede Zusammenarbeit mit AfD aus

Der CDU-Chef erneuert auf dem Wahlparteitag ein klares Versprechen

von Jörg Blank  04.02.2025