Der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn hat 2010 als Abgeordneter seiner Partei vergeblich versucht, Israel vom Eurovision Song Contest (ESC) und anderen europäischen Kultur- und Sportveranstaltungen ausschließen zu lassen.
Wie die britische Zeitung »Sun« schrieb, hatte Corbyn damals eine entsprechende Initiative ins britische Parlament eingebracht. Der Text lautete demnach: »Das Haus hält es für unangemessen, dass Israel an europäischen Sport- und Kulturveranstaltungen teilnimmt, weil Israel nicht in Europa liegt. Daher wird die britische Regierung aufgefordert, die Organisatoren solcher Veranstaltungen für europäische Länder zu ermutigen, Israel auszuschließen.«
Vertagt Da kein anderer Abgeordneter den Vorstoß unterstützte, wurde Corbyns Initiative im Juni 2010 vertagt. Ein Sprecher Corbyns sagte der »Sun«, Sinn der Initiative sei gewesen, Israel beim Friedensschluss mit seinen arabischen Nachbarn zu unterstützen.
»Israel nimmt wegen des andauernden Konflikts an Wettbewerben außerhalb seiner Region teil. Frieden ist eine Vorbedingung für normale Beziehungen, die Israel ermöglichen würden, innerhalb der eigenen geografischen Region an Wettbewerben teilzunehmen«, sagte der Sprecher laut dem Bericht weiter. Labour-Chef Jeremy Corbyn ist ein hartnäckiger Kritiker Israels. Ihm wird vorgeworfen, Antisemitismus innerhalb der Labour-Partei zu tolerieren.
Island Unterdessen hat ein Offizieller des isländischen Rundfunksenders RUV mitgeteilt, Island werde einen Aufruf zum Boykott der Eurovision ignorieren, den 11.000 Isländer unterschrieben haben. In dem Aufruf heißt es in Bezug auf die gewalttätigen Demonstrationen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel: »In den vergangenen Monaten hat Israel Dutzende von Menschen ermordet, nur weil sie gegen ihre Situation protestierten.«
Island werde sich definitiv wie jedes Jahr am ESC beteiligen, der 2019 in Israel ausgetragen wird, sagte Programmdirektor Skarphéðinn Guðmundsson der Nachrichtenseite MBL laut einem Bericht der Jewish Telegraphic Agency (JTA). Mit ihrem Lied »Toy« hatte die Israelin Netta Barzilai den Wettbewerb am Samstagabend in Portugal gewonnen. ag