37,3 Prozent aller angehenden Islam-Lehrer in Deutschland sehen Juden als ihre Feinde an und glauben, dass diese zu viel Einfluss haben. Das berichtet die »Berliner Zeitung« unter Berufung auf eine Studie des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster.
Die Studie, die im März in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, befragte 252 Studenten an elf Hochschulen zu ihrer Meinung über Israel und Juden. Die Ergebnisse zeigen, wie weit Antisemitismus und Extremismus bei den Islam-Lehrern von morgen verbreitet sind. Der Studie zufolge stimmen 47,2 Prozent der Befragten »eher« oder »vollständig« zu, dass Israel kein Existenzrecht habe. 52 Prozent haben das Studium begonnen, weil sie für den Islam missionieren möchten.
Rund ein Fünftel befürwortet zudem die Islamisierung deutscher Gesetze und die Einführung einer islamischen Geschlechterordnung, also ungleiche Rechte zwischen Männern und Frauen. Rund 53 Prozent der Befragten würden einer Frau nicht einmal die Hand schütteln. Gewalt in der Ehe lehnen jedoch 98 Prozent der Befragten ab. Sechs Prozent finden Angriffe gegen Ungläubige jedoch gerechtfertigt.
Neben Israel gehört auch der Westen klar zum Feindbild der angehenden Islam-Lehrer. Dass der für die Armut in der islamischen Welt verantwortlich sei, glauben 59,9 Prozent. 55,2 Prozent werfen ihm außerdem vor, mit allen Mitteln verhindern zu wollen, dass der Islam wieder zu einer Hochkultur werde.
Dieses konservativ-antisemitische und antiwestliche Weltbild entspricht auch dem der Islamverbände von Ditib und Milli Görüs, die unter anderem über ihre Mitgliedschaften in Studiengangs-Beiräten Einfluss haben, welche Form des Islam an den Universitäten gelehrt wird. 67 Prozent der Befragten gaben an, sich von Ditib vertreten zu fühlen. Bei Milli Görüs waren es 58 Prozent.
Durchgeführt wurde die Studie vom Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie der Uni Münster. ja