Israel hat sich gegen kritische Worte des Papstes zu den jüngsten Luftangriffen im Gazastreifen verwahrt. In einer am Montag verbreiteten »Note« der israelischen Botschaft beim Heiligen Stuhl heißt es mit Bezug auf den Angelus-Text des Papstes vom Sonntag: »Die israelische Operation geschah in vollem Einklang mit dem Völkerrecht.«
Die Bombardierung sei 17 Tage nach dem Ende des Abkommens über die Geiselfreilassung erfolgt. Grund sei die Weigerung der Hamas gewesen, Verhandlungsvorschläge der USA anzunehmen.
Papst Franziskus hatte am Sonntag einen Text verbreiten lassen, in dem es hieß: »Ich bin bestürzt über die erneuten schweren israelischen Bombardierungen im Gazastreifen, die viele Tote und Verletzte gefordert haben. Ich fordere, dass die Waffen sofort schweigen und der Mut zum Dialog wiedergefunden wird, damit alle Geiseln freigelassen werden und ein endgültiger Waffenstillstand erreicht wird.«
Moralische Pflicht
In der Note der israelischen Vertretung heißt es dazu, Israel versuche bei Militäroperationen stets, den Schaden an Zivilisten auf ein Minimum zu beschränken, während die Hamas bewusst auch zivile Ziele angreife. Die Terrororganisation habe den Waffenstillstand genutzt, um sich neue Waffen zu besorgen und Israel erneut mit Raketen zu beschießen.
Derzeit befinden sich noch 59 Geiseln im Gazastreifen. 35 von ihnen sind offenbar tot. Die Verschleppten würden unter Verletzung des internationalen Rechts misshandelt, so die Note. Deshalb halte es der israelische Staat »für seine moralische und ethische Pflicht, sie nach Hause zu bringen.« Zur humanitären Notlage heißt es in dem Text: »Es gibt keinen Mangel an Hilfslieferungen.« Vielmehr stehle die Hamas die humanitäre Hilfe und ernähre damit ihre Kämpfer, während die Zivilisten hungerten.
Israel bleibe entschlossen, weiter alles zu tun, um die Freilassung der Geiseln und die Zerstörung der Machtstrukturen und der militärischen Kapazitäten der Hamas zu erreichen. Das Ziel sei es, die terroristische Bedrohung aus dem Gazastreifen zu beseitigen. kna