USA

»Israel Parade« in New York: Solidarität und Kritik

Kathy Hochul, die Gouverneurin von New York, war Teil der Israel Parade. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die jährliche Israel Parade in New York City ist stets ein großes Event für die jüdische Community in der Stadt - und zugleich eine der wichtigsten Solidaritätsveranstaltungen für Israel außerhalb der Grenzen des jüdischen Staates. Diesmal wurde allerdings auch Kritik an der Regierung in Jerusalem und deren Plänen laut.

Etwa 40.000 Teilnehmer liefen auf der Fifth Avenue entlang, von der Ecke 57th Street bis zur 74th Street. Viel Prominenz war mit dabei, darunter New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul, New Yorks Justizchefin Letitia James und Eric Adams, der Bürgermeister von New York City.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Forever Reunited Blau und Weiß waren die Farben, die die Parade dominierten. Hunderte Studenten jüdischer Bildungseinrichtungen, darunter auch die Yeshiva von Central Queens und die Columbus Torah Academy, schwenkten die Flagge mit dem Davidstern. Teilnehmer auf Stelzen trugen T-Shirts mit der Aufschrift »Israel 75«. Auf mitgeführten Schildern hieß es »New York State and Israel: Forever Reunited«.

In einem eleganten, in den 1960er-Jahren gebauten Lincoln Cabriolet, das den teilnehmenden Gruppen in Schritttempo folgte, saß die legendäre Sex-Therapeutin Ruth Westheimer, die gerade ihren 95. Geburtstag feierte.

Israel Nitzan, der Generalkonsul Israels in New York, erklärte in einem vom Jewish Community Relations Council gedrehten Live-Video der Parade: »Guckt euch einfach mal hier um. Dies ist eine großartige Erfahrung. Hier wird so viel Liebe für Israel gezeigt, sowie Liebe von Israelis für New York. Wir stehen zusammen.«

Kabinettsmitglieder Auf der anderen Seite gab es jedoch Proteste gegen die geplante Justizreform der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Einige seiner Minister waren ebenfalls Teil der Parade, obwohl Netanjahus Büro israelischen Berichten zufolge darum gebeten hatte, die Zahl der teilnehmenden Kabinettsmitglieder zu reduzieren.

Diaspora- Minister Amichai Chikli war ebenso vor Ort wie Diplomatie-Minister Galit Distel Atbaryan, Amichai Eliyahu, der Minister für Jerusalemer Angelegenheiten, und andere.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Mehrere Hundert Demonstranten aus Israel und den USA zeigten ihnen ihren Unmut, indem sie den Ministern »Shame!« (»Schande!«) entgegenriefen, »Demokratie für alle!« und »Wendet euch gegen diese autoritäre Regierung!«.

Die Regierungsmitglieder bildeten zusammen mit Konsulatsmitarbeitern die Gruppe »State of Israel« innerhalb der Parade, die von demselben Staat in Kooperation mit dem Jewish Community Relations Council of New York sowie den Organisationen CelebrateIsraelNY.org und United Jewish Appeal gesponsert wurde.

Demonstranten zeigten sich auch vor dem Hilton Midtown Hotel, in dem israelische Regierungsmitglieder an einer Konferenz teilnahmen. Wie die übrigen Paradeteilnehmer hielten sie Flaggen des jüdischen Staates hoch sowie Schilder, die ihren Unmut hinsichtlich der Justizreform ausdrückten. »We can stop this« stand auf einem davon.

Maßgeblich beteiligt Auch der Knessetabgeordnete Simcha Rothman von der rechten Partei Ha-Ichud HaLeumi – Tkuma war am Wochenende in New York. Als Vorsitzender des Rechtsausschusses im israelischen Parlament war er maßgeblich an der Vorbereitung der Justizreform beteiligt. Am Freitag liefen Demonstranten auf ihn zu. Amerikanischen Berichten zufolge riss er einem von ihnen ein Megafon aus der Hand und sprach hinein.

Trotz der Proteste am Rande war die Israel Parade 2023 vor allem das, was sie immer war: ein deutliches Statement für Israel und für die Juden Amerikas -und gegen den sich auch in den USA weiter ausbreitenden Antisemitismus. ja

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024

Meinung

Es sollte uns beschämen, dass Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können

Ein Gastbeitrag von Adrian Grasse

von Adrian Grasse  11.12.2024

RIAS

Experten kritisieren Normalisierung antisemitischer Narrative

Sie sind überall verfügbar, im Internet und analog: Legenden, die gegen Juden und die Demokratie gerichtet sind. Das zeigt eine neue Studie - und nimmt speziell auch den Rechtsextremismus in den Blick

 11.12.2024

Bern

Schweiz verbietet Hamas

Ein neues Gesetz verbietet die Hamas, Tarn- und Nachfolgegruppierungen sowie Organisationen und Gruppierungen, die im Auftrag der Terrorgruppe handeln. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt

 11.12.2024

Restitution

Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Grundstück

85 Jahre lebt eine Familie in einem Haus in Brandenburg. Zuvor hatte es zwei jüdischen Frauen gehört, die schließlich von den Nazis ermordet wurden

 11.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Gelsenkirchen

Bekommt Bayern-Torhüter Daniel Peretz Konkurrenz?

Münchens Sportvorstand Max Eberl macht eine klare Ansage

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024