Der Präsident des Zentralrates der Juden, Dieter Graumann, hat die Militärschläge Israels im Gazastreifen verteidigt. Es sei »Israels Pflicht und legitimes Recht, seine eigene Bevölkerung zu schützen«, schreibt Graumann, der auch Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses ist, in der »Süddeutschen Zeitung« (Mittwochsausgabe).
Dafür sei es unausweichlich, die Terrorstruktur der Hamas zu zerstören. »Israel muss sich wehren«, betonte er. »Bedauerlicherweise kommen dabei auch unschuldige Menschen ums Leben. Jedes zivile Opfer ist eines zu viel. Doch die Verantwortung dafür trägt alleine die Hamas mit ihrer Jihad-Ideologie.«
Graumann ergänzt, die Terrororganisation sei ein »beinhartes, korruptes Regime«: Die Hamas lagere ihre Waffen und Raketen in Moscheen, missbrauche Kinder als menschliche Schutzschilde und errichte ihre Raketenabschussrampen auf den Dächern von Familienhäusern. »In Gaza müssen die Menschen endlich befreit werden – von der Hamas, die Menschenrechte mit den Füßen tritt, Frauen diskriminiert, Homosexuelle verfolgt und politisch Andersdenkende foltert.«
Hetze Der Zentralratspräsident kritisiert antisemitische Sprechchöre bei Anti-Israel-Protesten in Frankreich, den Niederlanden, aber auch in Deutschland: »Das Ausmaß von Hass und Hetze, das uns auf deutschen Straßen entgegenschlägt, ist schockierend«, erklärt er: »Antisemitische Hetze mitten in unseren Städten werden wir niemals akzeptieren.«
Die Hamas wolle nicht nur Israel zerstören, schreibt Graumann weiter: »In ihrer Charta erklärt sie den Mord an allen Juden zum offiziellen Programm. Und gemeinsam mit der globalen islamistischen Terrorbewegung bekämpft die Hamas die Werte, für die auch wir hier stehen: Freiheit, Toleranz, Gleichberechtigung und Demokratie. Unsere Werte werden auch in Israel verteidigt. Daher sollten wir Israel mehr denn je in diesen schweren Stunden zur Seite stehen, solidarisch und aus vollem Herzen.« epd/ja