Meinung

Israel hat sich Respekt erarbeitet

Von den Ländern, die 1947 gegen den UN-Teilungsplan stimmten, arbeiten mittlerweile fast alle mit dem jüdischen Staat zusammen

von Arye Sharuz Shalicar  27.11.2017 18:22 Uhr

Arye Sharuz Shalicar Foto: Uwe Steinert

Von den Ländern, die 1947 gegen den UN-Teilungsplan stimmten, arbeiten mittlerweile fast alle mit dem jüdischen Staat zusammen

von Arye Sharuz Shalicar  27.11.2017 18:22 Uhr

Wenn man sich die 13 Staaten anschaut, die 1947 gegen den UN-Teilungsplan gestimmt haben, stellt man Erstaunliches fest. Unter den Ländern, die den Juden keinen eigenen Staat »gegönnt« haben, befand sich damals Ägypten.

Drei Jahrzehnte später, im Jahr 1979, haben zwei mutige Staatsmänner, Anwar al-Sadat und Menachem Begin, Frieden geschlossen. Und wo stehen die Beziehungen heute? Die Sicherheitszusammenarbeit zwischen den Ländern ist gut. Auch Saudi-Arabien, damals gegen die Teilung, ist heutzutage in vielerlei Hinsicht näher bei Israel als bei etlichen muslimisch geprägten Ländern. Saudis und Israelis verbinden gleiche Sorgen, vor allem die vor der expansionistischen Außenpolitik des Iran.

generationen Auch Indien stimmte 1947 gegen die Teilung. Und tatsächlich dauerte es mehrere Generationen, bis Indien seine Ansichten über den jüdischen Staat am Mittelmeer geändert hat. Vor wenigen Monaten besuchte ein indischer Regierungschef erstmals Israel. Er kam, um den immer stärker werdenden Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehungen zwischen beiden Ländern seinen »offiziellen Stempel« aufzudrücken.

Weitere Länder, die 1947 mit »Nein« stimmten, etwa Griechenland und die Türkei, haben bemerkenswerte Beziehungen zum jüdischen Staat: Die israelische und die griechische Luftwaffe veranstalten gemeinsame Übungen, und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Israel und der Türkei stehen bei vier Milliarden Euro pro Jahr.

beziehungen Heute pflegt Israel gute und immer besser werdende Beziehungen zu knapp 160 Ländern. Gerade in den Bereichen Innovation und Entwicklung, Militär und Geheimdienste wird das Land geschätzt. Und dass es in einer von Krieg, Terror und Konflikt überschatteten Nachbarschaft als stabile Demokratie existiert, verschafft ihm auch Respekt.

70 Jahre nach dem Teilungsplan gibt es noch viele Herausforderungen, aber die vergangenen Jahrzehnte sind doch ein guter Grund für Optimismus.

Der Autor ist Abteilungsleiter für Internationale Beziehungen im israelischen Ministerium für Nachrichtendienste im Büro des Ministerpräsidenten.

Vereinte Arabische Emirate

Chabad-Rabbiner in Dubai vermisst

Berichten zufolge könnte der Rabbiner durch den Iran entführt oder ermordet worden sein

 24.11.2024

Kriminalität

»Schwachkopf«-Post zu Habeck: Jetzt melden sich die Ermittler zu Wort

Ein Mann soll Wirtschaftsminister Habeck im Netz beleidigt haben. Dass dann die Polizei zu Besuch kam, sorgte nicht nur im Umfeld des Vizekanzlers für Verwunderung. Die Ermittler liefern Erklärungen

von Frederick Mersi  22.11.2024

Antisemitismus

Polizei sucht nach Tatverdächtigem vom Holocaust-Mahnmal

Der Mann soll einen volksverhetzenden Text in das dortige Gästebuch geschrieben haben

 22.11.2024

Debatte

Theologen werfen Papst einseitige Sicht auf Nahost-Konflikt vor

Ein Schreiben von Papst Franziskus zum Nahost-Krieg enthalte einen »blinden Fleck im Denken«

 22.11.2024

Debatte

CDU-Ministerpräsident verurteilt Haftbefehl gegen Netanjahu

»Völlig ausgeschlossen, dass ein demokratisch gewählter Ministerpräsident aus Israel auf deutschem Boden verhaftet wird, weil er sein Land gegen Terroristen verteidigt«

 22.11.2024

CDU/CSU

Unionspolitiker: Verhaftung von Netanjahu auf deutschem Boden »unvorstellbar«

Die größte Oppositionsfraktion kritisiert die fehlende Haltung der Bundesregierung

 22.11.2024

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

»Halten uns an Recht und Gesetz«: Jetzt äußert sich die Bundesregierung

Außenministerin Annalena Baerbock will aber noch genauer prüfen, was der Entscheid des IStGH bedeutet

 22.11.2024

Budapest

Orbán: »Werde Netanjahu nach Ungarn einladen«

Regierungschef Viktor Orbán will seinen israelischen Amtskollegen trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofes weiter empfangen

 22.11.2024