Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Michael Blume, sieht Äußerungen der internationalen »Fridays for Future«-Bewegung (FFF) zum Nahost-Konflikt äußerst kritisch.
»Hier zeigt eine Klimaschutzbewegung nur Interesse, wenn es gegen Juden geht«, sagte Blume dem Portal watson.de am Montag. So hatte FFF palästinensische Tote auf Twitter als »Märtyrer« bezeichnet.
Auch werde das Existenzrecht Israels bestritten, sagte Blume. »Der Thread von Fridays for Future ist extrem einseitig anti-israelisch und enthält viel Antisemitismus.« Dass sich die deutsche Sektion von diesen Äußerungen ausdrücklich distanziert habe, sei »ein guter Anfang«.
Es brauche jedoch eine Aufarbeitung dieser Haltung in den eigenen Reihen. Blume: »Wir werden auch jetzt wieder sehen, wer Antisemitismus nur bei anderen bekämpfen will - oder auch im eigenen Milieu dagegen vorgeht.«
Ähnlich hatten sich zuvor die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, und die stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann geäußert. Der jüdische Staat werde »völlig verzerrt dargestellt und mit bekannten antisemitischen Klischees dämonisiert«, sagte Knobloch der »Bild«-Zeitung.
Zugleich werde »palästinensischer Terrorismus gegen Zivilisten auf ganzer Linie verharmlost«, so die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Connemann mahnte, FFF beeinflusse eine ganze Generation. kna