Angesichts der Ermittlungen über ein venezolanisches Transportflugzeug mit iranischer Besatzung in Argentinien hat sich Israel besorgt über die Aktivitäten des Irans in Lateinamerika gezeigt. »Der Staat Israel ist vor allem beunruhigt wegen der Aktivität der iranischen Fluggesellschaften Mahan Air und Qeshm Fars Air, Firmen, die Waffenhandel betreiben und Personal und Ausrüstung für die Al-Kuds-Brigaden transportieren«, hieß es am Donnerstag in einer Stellungnahme der israelischen Botschaft in Buenos Aires.
Wegen Widersprüchen in der Dokumentation setzten die argentinischen Behörden eine mit Autoteilen beladene Boeing 747 der venezolanischen Fluglinie Emtrasur auf dem Flughafen von Buenos Aires fest. Die Pässe der fünf iranischen Besatzungsmitglieder wurden eingezogen und das Flugzeug durchsucht.
Emtrasur hatte die Boeing 747 erst im Januar von der iranischen Fluggesellschaft Mahan Air übernommen. Dieses Unternehmen ist wegen der mutmaßlichen Unterstützung der Revolutionsgarden mit US-Sanktionen belegt.
»Die jüngsten Ereignisse zeigen die anhaltenden Versuche der Islamischen Republik Iran, über die Revolutionsgarden und die Al-Kuds-Brigaden ihren Einfluss in der ganzen Welt zu festigen, auch in Südamerika als Basis für terroristische Aktionen auf dem Kontinent«, hieß es in der Mitteilung der israelischen Botschaft weiter.
»Argentinien war selbst Opfer von Terroranschlägen des Irans. Die entschlossene Haltung Argentiniens ist eine wichtige Botschaft an Teheran, nicht wieder in Argentinien oder einem anderen Land der Region zu operieren.«
Die Beziehungen zwischen Argentinien und dem Iran sind angespannt. Die argentinische Justiz macht iranische Funktionäre für den schweren Bombenanschlag 1994 auf das jüdische Gemeindezentrum Amia in Buenos Aires mit 85 Toten verantwortlich. Auch in den Anschlag zwei Jahre zuvor auf die israelische Botschaft in Buenos Aires mit 29 Toten soll Teheran verwickelt gewesen sein. dpa