CDU-Bundesparteitag

Irritation nach Beschluss

Abstimmung beim Parteitag der CDU am Wochenende in Hamburg Foto: imago/Manngold

Der CDU-Bundesparteitag hat am Samstag beschlossen, den Antrag »Finanzhilfen an die Palästinensische Autonomiebehörde einfrieren« an die Bundestagsfraktion zu überweisen. Der Antrag war vom Frankfurter Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker formuliert worden.

In seiner kurzen Rede vor den Delegierten forderte er, nicht mehr länger zuzuschauen, »wie mit europäischem und deutschem Steuergeld zumindest mittelbar Terrorismus finanziert wird«. Der Parteitag solle »ein deutliches Zeichen dafür setzen, dass sich Terror nicht lohnen darf«, so Becker.

BERATUNG Verschiedene Medien berichteten, der Antrag sei abgelehnt worden. »Die Berichterstattung dazu ist falsch«, teilte heute die CDU-Pressestelle auf Anfrage mit. »Der Antrag wurde nicht abgelehnt, sondern zur weiteren Beratung an die CDU/CSU-Bundestagsfraktion überwiesen.«

Uwe Becker bestätigte den Vorgang. Er sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Ich hätte mir schon ein klares Votum des Bundesparteitages gewünscht. Jetzt hoffe ich, dass die Fraktion zu dem Ergebnis kommt, dass die Finanzhilfen einzufrieren sind, bis die Palästinensische Autonomiebehörde endlich dem Terror abschwört.«

Für die Antragskommission hatte Thomas de Maizière am Samstag erklärt, man habe Sympathie für den Antrag, er bat aber um Überweisung an die Fraktion, auch weil man nicht genau wisse, »was man mit der sofortigen Annahme an außenpolitischem Porzellan vielleicht zerschlägt«.  ja

Mainz

Weißer Ring: Jüdisches Leben auf dem Rückzug

Barbara Richstein, die neue Bundesvorsitzende der Organisation, fordert ein klares Eintreten gegen Judenhass

 15.01.2025

Berlin

Weltweiter Antisemitismus alarmiert Bundesbeauftragten Klein

Negative Stereotype über Juden sind einer Befragung zufolge weltweit so verbreitet wie nie

 15.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Berlin

Vereinigung fordert Ausschluss der AfD bei Holocaust-Gedenken

Die demokratische Einladungspraxis, alle im Parlament vertretenen Parteien einzubeziehen, sei für die NS-Opfer und ihre Nachkommen und für viele demokratische Bürger nicht mehr tragbar

 14.01.2025

New York

46 Prozent aller Erwachsenen auf der Welt haben antisemitische Ansichten

Die Anti-Defamation League hat 58.000 Menschen in 103 Ländern befragt

 14.01.2025

NRW

NRW-Leitlinien für zeitgemäßes Bild des Judentums in der Schule

Mit Büchern gegen Antisemitismus: NRW-Bildungsministerin Feller hat zwölf Leitlinien für die Darstellung des Judentums in der Schule vorgestellt. Denn Bildungsmedien seien ein Schlüssel zur Vermittlung von Werten

von Raphael Schlimbach  14.01.2025

Faktencheck

Hitler war kein Kommunist

AfD-Chefin Weidel bezeichnet den nationalsozialistischen Diktator als »Kommunisten«. Diese These wird von wissenschaftlicher Seite abgelehnt

 14.01.2025

Berlin

Wegen Gaza-Krieg: Syrer beschädigt erneut Gebäude im Regierungsviertel

Erst das Innenministerium, dann der Amtssitz des Bundeskanzlers: Zweimal binnen weniger Tage fasst die Polizei in Berlin einen Mann, der wegen des Gaza-Kriegs wütet

 14.01.2025

Studie

Frauen und jüdischer Widerstand bei Schulnamen unterrepräsentiert

Welche Persönlichkeiten prägen die Namen deutscher Schulen? Eine Studie zeigt: Pädagogen spielen eine große Rolle. Frauen und Juden eher weniger

 14.01.2025