In Schweden bedrohen die Islamischen Revolutionsgarden (IR) und andere Stellvertreter des iranischen Regimes Juden. Dies geht aus einem Bericht der »Times of Israel« hervor. Das Blatt schreibt, die Gefahr nehme zu.
Vergangene Woche wurde der Islamkritiker Salwan Momika in Södertälje, einem Vorort von Stockholm, ermordet, nachdem er den Koran öffentlich verbrannt hatte. Viele Schweden vermuten, dass die IR dahinter stecken könnte. Dieser Mord ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs.
In dem Bericht ist von weiteren Vorfällen und Angriffen im vergangenen Jahr die Rede, die darauf hindeuten, dass die Revolutionsgarde ihrer Terroraktivitäten in Schweden verstärkt hat. In den letzten zehn Jahren soll sie dort zwei Gegner des Teheraner Regimes ermordet haben.
Minderjährige werden angeworben
Die Terroristen kooperieren mit »kriminellen Gangs, darunter auch Minderjährige«, die sie innerhalb der großen muslimischen Community des Landes anwerben. In anderen Ländern West-Europas sei dies ebenfalls der Fall, so die Zeitung. Sowohl oppositionelle Iraner als auch Juden gehörten zu den Zielen der IR.
Laut »Times of Israel« hat der Mossad sein schwedisches Gegenstück, nämlich die Sicherheitspolizei (Säkerheitspolisen), darüber informiert, dass neuerdings Rawa Majid, ein bekannter Krimineller, für das Teheraner Regime arbeitet. Er floh 2018 aus Schweden und wird nun vom Iran beherbergt, solange er für Terror-Zwecke zur Verfügung steht, heißt es.
Die von den Islamischen Revolutionsgarden ausgehende Gefahr in Schweden hat sich dem demnach mit den Hamas-Massakern in Israel am 7. Oktober 2023 stark erhöht. Ein versuchter Bombenanschlag an der Botschaft Israels in Stockholm wird als Beispiel für mehrere vereitelte Angriffe genannt.
Morde an prominenten Juden geplant
Aron Verständig ist Vorsitzender des Judiska Centralrådet. Es handelt sich um die jüdische Dachorganisation, die unter anderem die Gemeinden repräsentiert – ähnlich wie der Zentralrat der Juden in Deutschland. Die Revolutionsgarden sollen 2021 seine Ermordung geplant haben.
Zwar flogen die in das Komplott verwickelten iranischen Agenten auf. Sie wurden verhaftet und ausgewiesen. Die Gefahr für Aron Verständig und andere Juden sowie jüdische Organisationen ist aber nicht gebannt.
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Neben Verständig hätten die iranischen Agenten Mahdi Ramezani und Fereshteh Sanaeifarid zwei weitere schwedische Juden im Visier gehabt, heißt es in dem Artikel. Die Iraner kamen 2015 nach Schweden – getarnt als afghanische Flüchtlinge. Zwei Jahre später wurden ihre Asylanträge angenommen.
Ermittlungen im Hintergrund
Laut »Times of Israel« begannen die getarnten Mitarbeiter der Revolutionsgarde offenbar, sich auf jüdische Prominente zu konzentrieren, da »offensichtlichere« Ziele wie etwa die israelische Botschaft zu gut bewacht waren. Da nicht genügend nutzbare Beweise gegen sie vorlagen, wurden Ramezani und Sanaeifarid nach einer achtmonatigen Haftzeit deportiert.
Der Fall war für Schweden aus mehreren Gründen peinlich: Erstens sollen die angeblichen Pässe der Agenten keine allzu guten Fälschungen gewesen sein. Zweitens gab es 2016 Hinweise darauf, dass Ramezani ein gefährlicher Agent der Revolutionsgarden ist. Diese wurden allerdings nicht an die richtigen Stellen weitergeleitet. Drittens merkten Linguisten der Immigrationsbehörde, dass der Akzent der beiden Iraner gar nicht afghanisch klang.
Die Frage, ob die Möglichkeit besteht, dass weitere iranische Agenten als Asylbewerber nach Schweden kamen, wollen die Behörden in Stockholm nicht beantworten. Im Hintergrund laufen Ermittlungen. im