Die iranischen Behörden planen, einen Angehörigen der jüdischen Minderheit in dem Land hinzurichten. Außerhalb des Iran wurde das Todesurteil massiv kritisiert.
Der Anklageschrift zufolge, die im Auftrag der »New York Post« von einem Rabbiner übersetzt wurde, verteidigte sich der 20-jährige Arvin Ghahremani in Notwehr gegen mehrere Angreifer. Bei dem Kampf starb einer von ihnen.
In der Stadt Kermanshah kam Ghahremani gerade aus einem Fitnessstudio, als er von sieben Männern bedrängt wurde. Einer davon, ein 40-Jähriger, der ihm demnach Geld schuldete, soll ein Messer gezogen und auf den jüdischen Iraner eingestochen haben. Ghahremani entwaffnete ihn daraufhin und erstach ihn in Notwehr.
»Internationaler Mord«
Im gegen ihn ergangenen Urteil wurde daraus »ein internationaler Mord an einem Moslem«, dessen »Komplize« Ghahremani gewesen sei. Gegen das Todesurteil, das ursprünglich bereits am Montag vollstreckt werden sollte, kann keine Revision eingelegt werden.
Amerikanischen und israelischen Medienberichten zufolge hätte die Vollstreckung des Todesurteils vermieden werden können, wenn die Familie des toten Angreifers eine »Wiedergutmachungszahlung« akzeptiert hätte, was jedoch zumindest bisher nicht der Fall war.
Der jüdische Repräsentant im Parlament in Teheran, der die aus nur 8000 Menschen bestehende Minderheit repräsentiert, soll versucht haben, Abgeordnete dazu zu überreden, mit der Familie des Toten zu verhandeln. Diese Bemühungen waren jedoch nicht erfolgreich.
Aufschub um einen Monat
Das iranische Regime will offenbar ein weiteres Exempel statuieren. Diesmal ist das Opfer der regelmäßig des Unrechts beschuldigten, iranischen Justiz kein Demonstrant und keine junge Frau, die ihren Hijab nicht ordnungsgemäß trug, sondern ein junger Jude, der sich verteidigen musste.
In letzter Minute wurde die Hinrichtung am Montag um einen Monat aufgeschoben. Die NGO Iran Human Rights gibt an, der Iran habe in diesem Jahr bereits 223 Menschen hingerichtet. im