Sicherheit

Iran schaltet UN-Kameras in Atomanlage aus

Manöver der iranischen Revolutionsgarden im Oktober 2021 (Symbolfoto) Foto: imago images/ZUMA Wire

Der Iran hat die Informationen über sein Atomprogramm weiter eingeschränkt. Das Land habe zwei Überwachungskameras der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in einer Atomanlage ausgeschaltet, meldete das Staatsfernsehen am Mittwoch, nannte aber nicht den Namen der Einrichtung.

Die Kameras hätten Anreicherungsgrad und Durchflussmessgeräte überwacht. Offenbar handelte es ich um eine Anlage zur Urananreicherung. Derzeit reichert die Islamische Republik Uran in den unterirdischen Anlagen Fordo und Natans an.

Israel und viele andere westliche Staaten werfen den Mullahs in Teheran vor, im Geheimen an Atomwaffen zu arbeiten.

Das Staatsfernsehen berichtete, das Abschalten der Kameras sei von der Atomenergieorganisation des Landes überwacht worden. 80 Prozent der IAEA-Kameras im Land arbeiteten weiter wie bisher. Der Iran habe ausgiebig mit der IAEA zusammengearbeitet, die das aber offenbar nicht schätze, sondern vielmehr als Pflicht des Irans betrachte.

Der Sprecher der iranischen Atombehörde, Behrus Kamalwandi, warf der IAEA ein unangemessenes Verhalten vor. »Wir hoffen, dass sie sich besinnen«, sagte Kamalwandi. Der Iran erwäge, zu anderen Mitteln zu greifen.

Die IAEA in Wien wollte sich zunächst nicht äußern. Der Iran hält seit 2021 Aufnahmen von Überwachungskameras der Behörde zurück, um Druck auf die Verhandlungen über den Atomvertrag von 2015 auszuüben.

Der Iran kündigt immer wieder die Auslöschung des jüdischen Staates an.

Das Land hat stets betont, nicht nach Kernwaffen zu streben und 2015 mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland vereinbart, sein Nuklearprogramm so umzugestalten, dass es keine Atombomben bauen kann. Israel und viele andere westliche Staaten dagegen werfen den Mullahs in Teheran vor, im Geheimen an Atomwaffen zu arbeiten. Angesichts dessen ist die Sorge groß. Denn der Iran kündigt immer wieder die Auslöschung des jüdischen Staates an.

Im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen gelockert. Nachdem sich die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump zurückgezogen hatten, begann Teheran, Uran über das erlaubte Maß hinaus anzureichern und steht technisch kurz davor, atomwaffenfähiges Material herzustellen. Unter Trumps Nachfolger Joe Biden wird derzeit darüber verhandelt, die USA zurück in das Atomabkommen zu lotsen und den Iran dazu zu bringen, den Vertrag wieder vollständig einzuhalten. Die Verhandlungen darüber treten auf der Stelle.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien kritisierten am Dienstag, der Iran nähre mit seinem Verhalten das Misstrauen gegenüber seinen Absichten. Er ignoriere wichtige Teile des Abkommens und enthalte der IAEA wichtige Informationen vor. »Die IAEA hat seit anderthalb Jahren keinen Zugang zu wichtigen Daten über die Herstellung von Zentrifugen und Komponenten«, hieß es in der Erklärung. »Dies bedeutet, dass weder die Agentur noch die internationale Gemeinschaft wissen, wie viele Zentrifugen der Iran in seinem Bestand hat, wie viele gebaut wurden und wo sie sich befinden könnten.« ap/ja

Dresden

Porträts von Holocaust-Überlebenden auf Dresdner Neumarkt

Die großformatigen Bilder des Fotografen Luigi Toscano seien Teil des internationalen Erinnerungsprojekts »Gegen das Vergessen«, teilte die Stiftung Frauenkirche Dresden mit

 16.01.2025

Meinung

Die Kürzung der Fördermittel für antizionistische Vereine ist richtig

Unterstützung für Menschenrechtsorganisationen darf nicht bedeuten, dass man am Ende Hass und Hetze unterstützt

von Olga Deutsch  16.01.2025

Berlin

Baerbock bewegt von Abkommen über Waffenruhe

Sichtlich berührt zeigt sich die scheidende Außenministerin. Für das, was nun kommen soll, bietet sie Unterstützung an

 16.01.2025

Reaktionen auf das Abkommen

»Ein Gefühl der Freude in den Adern des jüdischen Volkes«

Politiker und jüdische Organisationen weltweit haben mit Freude auf das Abkommen zur Freilassung der Geiseln reagiert – Donald Trump lobte sich selbst

 15.01.2025

Gazakrieg

Scholz: Waffenruhe Chance für dauerhaftes Kriegsende

Der Bundeskanzler reagiert erleichtert auf eine Einigung über einen Geisel-Deal zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025

Berlin

Berichte über Gaza-Deal: Jubel und Festnahmen in Neukölln

Israel und die Hamas haben nach Medienberichten eine Vereinbarung erzielt. Prompt zieht das auch Menschen in Berlin-Neukölln auf die Straße

 15.01.2025 Aktualisiert

Nahost

Trump über Geiseln: »Sie werden in Kürze freigelassen«

Der künftige US-Präsident Donald Trump äußert sich zum Abkommen zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025

Nahost

Israel und Hamas einigen sich auf Geisel-Deal und Feuerpause

Die Hintergründe

 16.01.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Trump-Berater: Hamas darf keine Rolle in Gaza spielen

Als Sicherheitsberater stand Mike Waltz früh für Trumps neue Regierung fest. In einem Podcast skizziert er schon einmal die Stoßrichtung der USA in Bezug auf die Lage in Nahost

 15.01.2025