Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben den Iran vor einer weiteren Eskalation im Atomstreit gewarnt. In einer gemeinsamen Stellungnahme zeigten sich die drei Spitzendiplomaten am Dienstagabend »ernsthaft besorgt« darüber, dass Teheran weitere Schritte unternehme, um Uranmetall aus angereichertem Uran herzustellen. Der Iran habe keinen glaubhaften zivilen Bedarf für solches Material. Die entsprechende Forschung und Produktion seien »ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung einer Atomwaffe«, warnten sie.
sanktionen Dieser »schwerwiegende Verstoß« gegen das Atomabkommen von 2015 gefährdet aus Sicht der Minister Heiko Maas, Jean-Yves Le Drian und Dominic Raab die Verhandlungen zur Rettung dieses Paktes. Derzeit pausieren die Wiener Gespräche, in denen es um die Aufhebung von US-Sanktionen und Einschränkungen des iranischen Atomprogramms geht. Der Termin für eine neue Runde steht noch nicht fest.
Das 2015 geschlossene Wiener Abkommen sollte den Iran an einer Atomrüstung hindern, ohne ihm die zivile Nutzung der Kernkraft zu verwehren.
Die drei Außenminister reagierten auf einen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien, wonach Teheran am Dienstag ankündigte, Uran mit einem Anreicherungsgrad von 20 Prozent zu verwenden, um daraus Uranmetall zu machen. Laut dem Iran soll das Material als Brennstoff für einen Forschungsreaktor dienen. Im Atomabkommen hatte sich Teheran jedoch dazu verpflichtet, diesen Brennstoff aus dem Ausland zu beziehen, statt das auch militärisch nutzbare Uranmetall selbst herzustellen. Seit dem Ausstieg des vorherigen US-Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen hat der Iran verschiedene nukleare Beschränkungen aufgehoben.
Das 2015 geschlossene Wiener Abkommen sollte den Iran an einer Atomrüstung hindern, ohne ihm die zivile Nutzung der Kernkraft zu verwehren. Im Gegenzug sollten Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. Der Hintergrund: Die Mullahs bedrohen den jüdischen Staat immer wieder und kündigen die Auslöschung Israels sowie die »Befreiung Jerusalems von den Zionisten« an. Die Mullahs in Teheran sind zudem Terrorexporteur Nummer eins in Nahost. dpa/ja