Nahost

Iran droht Israel mit Rache

Protest gegen den Iran und die Fußball-WM in Katar in Bonn Foto: IMAGO/NurPhoto

In Syrien ist bei einer Explosion ein Offizier der iranischen Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) ums Leben gekommen. Der Iran machte Israel dafür verantwortlich und drohte mit Vergeltung.

Das »zionistische Regime« werde für dieses »Verbrechen« bezahlen, hieß es in einer Erklärung auf der Webseite der paramilitärischen Terrororganisation, die dem direkten Befehl von Ajatollah Ali Chamenei untersteht, dem obersten Führer des Iran.

Bei dem getöteten Offizier soll es sich um Oberst Davoud Jafari handeln. Teheran steht im syrischen Bürgerkrieg auf der Seite des syrischen Diktators Baschar al-Assad. Tausende iranische oder vom Iran unterstützte Kämpfer operieren in Syrien.

Israel hat in den letzten Jahren Medienberichten zufolge Hunderte von Angriffen auf Ziele in den von Assad kontrollierten Teilen Syriens durchgeführt.

TERRORLISTE Das IRGC wird von den USA seit 2019 als terroristische Organisation eingestuft. Auch in der Europäischen Union wird darüber nachgedacht, die Garde in die Liste der verbotenen Terrororganisationen aufzunehmen.

Vor Kurzem wurden mehrere führende Mitglieder der paramilitärischen Truppe, die für die Niederschlagung der Protestbewegung im Iran verantwortlich gemacht wird, auf die EU-Sanktionsliste gesetzt.

Ende Oktober hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock gesagt, man werde prüfen, inwiefern auf EU-Ebene gegen das IRGC weitere restriktive Maßnahmen ergriffen werden könnten. Mehr als 400 Menschen sind in den letzten Wochen im Iran gewaltsam ums Leben gekommen, darunter auch 58 Kinder.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Unterdessen haben sich führende Mitglieder des Europäischen Parlaments für eine härtere Gangart gegenüber iranischen Offiziellen ausgesprochen. Am Dienstag debattierte die Volksvertretung in Straßburg über die anhaltenden, vor allem von Frauen getragenen Proteste gegen das islamistische Regime im Iran.

DRUCK Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, der CDU-Politiker David McAllister, forderte eine grundlegende Änderung der Iran-Politik der EU. »Der Iran steht möglicherweise vor den größten innenpolitischen Veränderungen seit 1979«, sagte er. Die EU müsse endlich ihre Politik auf den Prüfstand stellen und mehr Druck auf das Regime ausüben.

Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hatte zuvor angekündigt, es werde bis auf weiteres keine offiziellen Kontakte zwischen Europaparlamentariern und iranischen Vertretern geben. »Die Demonstranten auf den Straßen schauen auf uns, wir werden nicht wegsehen«, sagte sie am Montagabend in einer Rede.

Am Donnerstag will auch der UN-Menschenrechtsrat in Genf sich erstmals mit der Lage im Iran befassen. Deutschland und 17 weitere Länder hatten eine Sondersitzung des Gremiums beantragt.

Nahost

EU startet Einsatz von Grenzschützern in Rafah

Die Wiedereröffnung des Grenzübergangs nach Gaza gilt als eine Voraussetzung dafür, dass das durch den Krieg der Hamas verursachte Leiden der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gelindert werden kann. Jetzt sind EU-Experten vor Ort

 31.01.2025

Berlin

Kränze am Holocaust-Mahnmal zerpflückt und Zeugen angegriffen

Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt

 31.01.2025

Berlin

Wolffsohn: »Wechselnde Mehrheiten für wechselnde Themen«

Der Historiker verteidigt das Vorgehen der CDU im Bundestag. Er hofft auf ein »Zurückschrumpfen« der Rechtsextremen im Parlament

 31.01.2025

Berlin

Bundestag entscheidet über Migrationsgesetz - Nur mit der AfD?

Die Union will am Freitag ihr sogenanntes Zustrombegrenzungsgesetz zur Abstimmung bringen. Es könnte erneut zu einer Mehrheit mithilfe der AfD kommen

 31.01.2025

Interview

»Niemand soll jetzt die Hände in Unschuld waschen«

Michel Friedman über seinen Austritt aus der CDU, die Debatte um Friedrich Merz und die Bedeutung von Glaubwürdigkeit in der Politik

von Michael Thaidigsmann  30.01.2025

Frankfurt am Main

»Antisemitische Reaktion« im Studio des Hessischen Rundfunks

Die deutsch-israelische Informatikexpertin Haya Schulmann erhebt schwere Vorwürfe gegen eine Moderatorin und die Redaktion des Hessischen Rundfunks

von Imanuel Marcus  30.01.2025 Aktualisiert

Frankfurt

»Unentschuldbares Machtspiel«: Michel Friedman tritt aus CDU aus

Friedrich Merz habe mit der Abstimmung im Bundestag die »Büchse der Pandora« geöffnet, so der Publizist

 30.01.2025

Geiselabkommen

Sorge um das Schicksal der verbliebenen deutschen Geiseln

Tut die Bundesregierung genug für ihre verschleppten Staatsbürger in Gaza? Kritiker haben daran Zweifel

von Detlef David Kauschke  30.01.2025

Studie

Wann war die AfD bei Abstimmungen wichtig?

Die AfD hat im Bundestag für eine Mehrheit des Unionsantrags für schärfere Migrationspolitik gesorgt. Es ist nicht das erste Mal, dass sie Mehrheiten beschafft

 30.01.2025