Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat die Erhöhung der Finanzhilfen für die häusliche Pflege von Holocaust-Opfern als »eine ganz konkrete Investition in die Menschlichkeit« begrüßt.
Zu der zwischen der Jewish Claims Conference und dem Bundesfinanzministerium getroffenen Vereinbarung sagte Graumann: »Viele der Schoa-Überlebenden leben leider unterhalb der Armutsgrenze und sind auf diese finanzielle Hilfe mehr als angewiesen. Die lobenswerte Entscheidung zur Aufstockung der Beträge zeugt daher vom großen Verantwortungsbewusstsein der Bundesregierung. Das würdigen wir ausdrücklich.«
Zuwendung Es sollte aber zugleich unser aller Anliegen sein, den Überlebenden einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen, so Graumann weiter. Neben der essenziellen finanziellen Zuwendung sollte dabei auch die menschliche Zuwendung nicht vergessen werden. »Dazu gehört es, diesen Menschen sensibel zuzuhören, um ihre persönlichen Geschichten in die Zukunft weiterzutragen. Das bleibt immer unsere gemeinsame Verpflichtung.«
Die Jewish Claims Conference hat in ihrer jüngsten Verhandlungsrunde mit der deutschen Bundesregierung vereinbart, dass Berlin zusätzliche Zuwendungen für Schoa-Überlebende in Höhe von rund 800 Millionen Euro finanziert. Das Geld soll vor allem für die häusliche Pflege von zum Teil hoch betagten Holocaust-Opfern verwendet werden. Damit ist das sogenannte Homecare-Projekt gesichert, in dessen Rahmen die Claims Conference derzeit rund 56.000 Überlebende in 46 Ländern sozial, medizinisch und mit Nahrungsmitteln versorgt. Die erhöhten Zahlungen der Bundesregierung ermöglichen es, ab 2014 weltweit weiteren 90.000 Schoa-Überlebenden mit Sozialprogrammen und Transportzuschüssen zu helfen. ja