Dass Maximilian Krah und Matthias Helferich als Teil der AfD-Fraktion im Bundestag sitzen werden, hat das Internationale Auschwitz Komitee als Skandal bezeichnet. Dieser werde Deutschlands Bild nicht nur unter den Opfern nationalsozialistischer Verfolgung schwer beschädigen, erklärte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner am Dienstagabend in Berlin.
Er sprach von »Schreckensfiguren der AfD«. Dass sie nun in die Fraktion aufgenommen worden seien, offenbare eine »zynische Arroganz«. »Hoffentlich wird jetzt den vielen nicht rechtsextremen Wählerinnen und Wählern der AfD klar, wen sie auch gewählt und wozu sie die AfD ermächtigt haben.«
Nach problematischen Aussagen zu der von Adolf Hitler gegründeten SS (»Ich werde nie sagen, dass jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war«) durfte Krah in der heißen Wahlkampfphase der Europawahl nicht mehr öffentlich auftreten. Zudem musste er seinen Platz im Parteivorstand räumen. In Brüssel wurde die AfD aus der ID-Fraktion ausgeschlossen.
Dennoch holte Krah jetzt bei der Bundestagswahl ein Direktmandat in seinem sächsischen Wahlkreis. Seit der Fraktionssitzung der Partei am Dienstag ist klar, dass Krah neben dem ebenfalls umstrittenen Politiker Matthias Helferich - dieser bezeichnete sich selbst schon mal als »das freundliche Gesicht des NS« - als Teil der AfD-Fraktion im Bundestag sitzen wird. kna