Extremismus

Innenministerium befürchtet israelfeindliche Silvesterkrawalle

Dezember 2017: Demonstranten verbrennen eine selbstgemalte Davidstern-Flagge in Berlin-Neukölln (Symbolfoto) Foto: imago/snapshot

Bundesinnenministerin Nancy Faeser befürchtet zu Silvester erneut gewalttätige Ausschreitungen in mehreren Städten.

»Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen«, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). Zugleich äußerte sie die Sorge, dass sich die Krawalle mit den Ausschreitungen radikalisierter Palästinenser mischen könnten.

Die Stimmung in arabischstämmigen Bevölkerungsgruppen etwa in Neukölln könnte auch durch den Krieg in Israel und Gaza aufgeheizt sein.

Mittlerweile gebe es an Tagen wie Silvester eine generell steigende Gewaltbereitschaft, sagte Faeser. »Und natürlich müssen wir die Gefahr sehr genau im Blick haben, dass sich das auch mit Radikalisierungen mischt, die wir jetzt angesichts des Nahostkonflikts sehen.«

»Enthemmte Gewalt völlig unbegreiflich«

Bundesländer und Polizeien bereiteten sich diesmal jedoch anders auf Silvester vor als im vergangenen Jahr. Damals randalierten in der Silvesternacht in mehreren Berliner Stadtteilen junge Migranten mit Böllern und Raketen. Dabei warfen und schossen sie auch Knallkörper auf Polizisten und Feuerwehrleute.

Ähnliche Szenen spielten sich auch in anderen Großstädten ab. »Für mich ist diese enthemmte Gewalt völlig unbegreiflich und durch nichts zu rechtfertigen«, betonte Faeser.

Auch Politik und Polizei in Berlin rechnen mit ähnlichen Vorkommnissen wie 2022. Die Stimmung in arabischstämmigen Bevölkerungsgruppen etwa in Neukölln und Gesundbrunnen könnte auch durch den Krieg in Israel und Gaza aufgeheizt sein. Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte angekündigt, dass in der Hauptstadt deutlich mehr Polizisten als vor einem Jahr im Einsatz sein sollten.

Damals waren es etwa 1300 Polizisten mehr als in normalen Nächten. Auf Unterstützung aus anderen Bundesländern kann Berlin nicht hoffen, weil die Polizei überall zu Silvester gebraucht wird. Von der Bundespolizei werden aber Einheiten erwartet.

Auf Basis der »Yougov Frage des Tages« wurden 3761 Personen in Deutschland ab 18 Jahren am 20. Dezember 2023 befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Meinung

Marine Le Pen: Zu Recht nicht mehr wählbar

Der Ausschluss der Rechtspopulistin von den Wahlen ist folgerichtig und keineswegs politisch motiviert

von Michael Thaidigsmann  31.03.2025

Türkei

Erdoğan: »Möge Allah das zionistische Israel zerstören«

Ein antisemitisches Statement von Präsident Recep Tayyip Erdoğan löst einen Streit mit dem jüdischen Staat aus

 31.03.2025

KZ-Befreiung

Ein Antisemit befreite Buchenwald

George S. Patton gilt als einer der fähigsten US-Generäle im Zweiten Weltkrieg. Im April 1945 befreiten seine Truppen das KZ Buchenwald. Doch den jüdischen Opfern trat er reserviert gegenüber

von Matthias Thüsing  31.03.2025

Ludwigsburg/Osnabrück

Verfolgung von NS-Straftätern geht zu Ende

Thomas Will, Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen: »Wir finden immer noch Verdächtige. Aber richtig ist: Wir fahren auf Sicht.«

 31.03.2025

Paris

Le Pen wegen Veruntreuung von EU-Geld schuldig gesprochen

Das Urteil gegen Marine Le Pen trifft Frankreichs Rechtsnationale hart. Trotz einer möglichen Berufung ist die Präsidentschaftskandidatur der beliebten Politikerin dadurch blockiert

von Michael Evers  31.03.2025 Aktualisiert

Berlin

Freundeskreis Yad Vashem: Michalski wird Geschäftsführer

In der neuen Position wolle er dazu beitragen, die herausragende Arbeit von Yad Vashem weithin sichtbar zu machen, sagt der bisherige Direktor von HRW Deutschland

 31.03.2025

Washington

Trump droht Iran mit massivem Militäreinsatz

Sollte Teheran einem Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms nicht zustimmen, werde es »Bombardierungen geben, wie sie sie noch nie gesehen haben«, so Trump

 30.03.2025

Michael Roth

»Mein Land ist mir wieder fremder geworden«

Michael Roth saß 27 Jahre lang im Bundestag, seit ein paar Tagen ist er wieder einfacher Bürger. Im Interview spricht er über seine Freundschaft zu Israel, wachsenden Antisemitismus in Deutschland und einen Tiefpunkt in seiner Zeit als SPD-Abgeordneter

von Joshua Schultheis  30.03.2025

Wuppertal

16-jähriger wegen Terrorabsichten auf jüdische Einrichtung verurteilt

Ein zur Tatzeit 15-Jähriger aus Wuppertal hatte einen Anschlag auf eine jüdische Einrichtung geplant. Nun wurde er für seine Terrorabsichten verurteilt

 28.03.2025