Regierung

Innenminister beraten über Strategie gegen Antisemitismus

Dezember 2017: Demonstranten verbrennen eine selbstgemalte Davidstern-Flagge in Berlin-Neukölln. Foto: imago/snapshot

Baden-Württemberg will sich bei der Innenminister-Konferenz (IMK) von Mittwoch bis Freitag für einen entschiedeneren Kampf gegen Antisemitismus einsetzen. So schlägt Innenminister Thomas Strobl (CDU) bundeseinheitliche Vorgaben zu Beschränkungen und Auflagen für Demonstrationen im direkten Umfeld von Synagogen und jüdischen Einrichtungen vor.

Es gelte auszuloten, »welche Möglichkeiten wir haben, Demonstrationen im Umfeld von Synagogen einen Riegel vorzuschieben«, sagte Strobl auf Anfrage am Dienstag in Stuttgart. Meinungsfreiheit ende dort, wo sie die Rechte anderer verletze oder öffentliche Sicherheit gefährde.

Nach Ministeriumsangaben wollen die Innenminister auch über härtere Strafen für Volksverhetzung und Landfriedensbruch gegen Einrichtungen von Religionsgemeinschaften beraten. Zudem schlägt Baden-Württemberg vor, antisemitische Straftaten detaillierter und nach bundeseinheitlichen Regeln zu erfassen und dabei auch Informationen zur Motivation der Täter zu dokumentieren.

Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume begrüßte die Initiativen. Bei Demonstrationen müsse sichergestellt sein, dass jüdische Orte besonders geschützt sind. Die erweiterte Statistik, die auch erfasse, ob es um rechten, linken oder religiös-motivierten Antisemitismus gehe, habe sich in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bewährt.

An dem Treffen im Europapark Rust will neben den Ministern der Länder auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) teilnehmen. kna

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024

Meinung

Es sollte uns beschämen, dass Juden in Deutschland sich nicht mehr sicher fühlen können

Ein Gastbeitrag von Adrian Grasse

von Adrian Grasse  11.12.2024

RIAS

Experten kritisieren Normalisierung antisemitischer Narrative

Sie sind überall verfügbar, im Internet und analog: Legenden, die gegen Juden und die Demokratie gerichtet sind. Das zeigt eine neue Studie - und nimmt speziell auch den Rechtsextremismus in den Blick

 11.12.2024

Bern

Schweiz verbietet Hamas

Ein neues Gesetz verbietet die Hamas, Tarn- und Nachfolgegruppierungen sowie Organisationen und Gruppierungen, die im Auftrag der Terrorgruppe handeln. Jüdische Organisationen begrüßen den Schritt

 11.12.2024

Restitution

Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Grundstück

85 Jahre lebt eine Familie in einem Haus in Brandenburg. Zuvor hatte es zwei jüdischen Frauen gehört, die schließlich von den Nazis ermordet wurden

 11.12.2024

Debatte

Rabbiner für Liberalisierung von Abtreibungsregelungen

Das liberale Judentum blickt anders auf das ungeborene Leben als etwa die katholische Kirche: Im jüdischen Religionsgesetz gelte der Fötus bis zur Geburt nicht als eigenständige Person, erklären liberale Rabbiner

von Leticia Witte  11.12.2024

Gelsenkirchen

Bekommt Bayern-Torhüter Daniel Peretz Konkurrenz?

Münchens Sportvorstand Max Eberl macht eine klare Ansage

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024